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Exklusiv-Interview

»Krise hat den CE-Markt noch nicht mit voller Wucht getroffen«

Euronics-Vorstand Werner Winkelmann erklärt im Exklusiv-Interview mit <i>Computer Reseller News</i>, welche Auswirkungen die internationale Finanzkrise auf den CE-Markt hat und warum die IFA trotzdem weiterhin jährlich stattfinden sollte.

Autor:Joachim Gartz • 7.5.2009 • ca. 1:40 Min

CRN: Sind Sie der Meinung, dass der jährliche Turnus der IFA trotz der internationalen Finanzkrise beibehalten werden sollte?

Winkelmann: Der jährliche Turnus der Messe hat sich auf jeden Fall bewährt. Eine Kunstpause einzulegen, würde keinen Sinn machen. Die Verbraucher sollen jedes Jahr über die neuesten Trends und Produkte auf dem CE-Markt informiert werden.

CRN: Schafft die IFA den Spagat zwischen Consumer- und Ordermesse?

Winkelmann: Wir sind davon überzeugt, dass die IFA sowohl für Endkunden als auch Händler eine sehr wichtige Veranstaltung ist. Euronics wird deshalb auch viel Geld investieren und massiv auf der Messe präsent sein.

CRN: Den Veranstaltern zufolge sollen Fachhändler die VIPs auf der IFA sein: Gibt es für Euronics-Partner spezielle Anreize, an der Messe teilzunehmen?

Winkelmann: Neben den speziellen Fachhandelsangeboten der IFA wird Euronics die Teilnahme seiner Partner an der Messe auch zu einem gewissen Grad subventionieren, da die IFA eine ideale Plattform für den Handel darstellt, um Produkte zu ordern und sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Markt zu informieren.

CRN: Die weltweite Finanzkrise hat den CE-Markt bisher laut Einschätzung der Marktforscher noch nicht mit voller Wucht erreicht. Wie schlägt sich die Finanzkrise in Ihrer aktuellen Umsatzentwicklung nieder?

Winkelmann: Wir haben in den ersten sechs Monaten unseres Geschäftsjahres, das am 1. Oktober angefangen hat, ein Minus von 1,5 Prozent gehabt. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dies schon im April kompensieren und das Geschäftsjahr insgesamt mit einem moderaten Plus abschließen zu können.

CRN: Wie hilft Euronics seinen Partnern, durch die Krise zu kommen?

Winkelmann: Wir betreiben jederzeit eine intensive betriebswirtschaftliche Beratung unserer Partner. Zudem haben wir zu diesem Thema eine spezielle Broschüre mit dem Titel »So geht’s 2009« herausgegeben. Unsere Marketing-Aktivitäten werden wir dagegen in den Sommermonaten zwar etwas reduzieren. Doch dafür werden wir im Herbst anlässlich unseres 40-jährigen Jubiläums eine Vielzahl von Aktivitäten starten, von denen der Fachhandel profitieren wird.

CRN: Die IFA hat im letzten Jahr rückläufige Besucherzahlen hinnehmen müssen: Wird die Messe in diesem Jahr trotz Finanzkrise bei den Besucherzahlen wieder zulegen können?

Winkelmann: Das Konzept der IFA, braune und weiße Ware unter einem Dach zu präsentieren, hat sich sehr gut bewährt, aber möglicherweise noch nicht bei allen Verbrauchern herumgesprochen. Ich rechne damit, dass in diesem Jahr wieder mehr Endkunden kommen werden.