In der Online-Werbebranche werden auf den einzelnen Nutzer zugeschnittene Angebote gerne als Stein der Weisen dargestellt – doch hat man die Rechnung offenbar ohne den Kunden gemacht: Wie eine aktuelle Studie zeigt lehnt die Mehrheit der Internetnutzer personalisierte Online-Werbung ab.
Von der kontextrelevanten AdWords-Werbung bei Google bis zu Amazon-Kategorien wie » Weitere Artikel für Sie«: Personalisierte Angebote gelten in der Online-Werbebranche als Stein der Weisen. Doch gibt es zwischen den »sanften« Amazon-Produktempfehlungen und »harten« Mailingkampagnen mit individueller Ansprache große Unterschiede. Im weitestgehenden Fall werden Werbekampagnen mit Hilfe von Cookies und Targeting nutzerindividuell so ausgeliefert, dass sie vermeintlich perfekt zu Profil und Interessen der jeweiligen Kunden passen.
Eine aktuelle Auswertung der WWW-Benutzer-Analyse W3B von Fittkau & Maaß zeigt, dass die deutschen Internet-Nutzern inzwischen an solchen personalisierten Werbeformen nicht mehr vorbei kommen: So geben 52 Prozent der Befragten an, dass ihnen mindestens einmal pro Woche personalisierte Werbung im Internet auffällt. Persönliche Produktempfehlungen in Online-Shops werden pro Woche von rund 45 Prozent der Nutzer wahrgenommen.
Die große Verbreitung bedeutet aber nicht auch gleichzeitig eine große Akzeptanz. Im Gegenteil: jeder zweite Nutzer lehnt personalisierte Online-Werbung ab und nur sechs Prozent stehen dieser Werbeform positiv gegenüber. Etwas freundlicher stellt sich die Lage bei persönlichen Produktempfehlungen dar: Sie werden nur von jedem Vierten kritisch betrachtet und von 15 Prozent positiv bewertet.