Intelligentes Lichtmanagement im Lenbachhaus

Kunst neu beleuchtet

28. Mai 2013, 10:00 Uhr | Andrea Fellmeth-Schlesinger
Das Lenbachhaus München – mit wegweisender LED-Lichttechnologie ausgestattet (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus München)

Licht gehört zu den anspruchvollsten Themen eines Museums. Für das wiedereröffnete Münchner Lenbachhaus wurde jetzt eine wegweisende LED-Lösung entwickelt.

Mit einer einzigartigen LED-Lösung werden die Kunstwerke im kürzlich wiedereröffneten Münchner Lenbachhaus in ein neues Licht gerückt. Diese maßgeschneiderten LED-Leuchten erzeugen ein Kunstlicht, das bislang so in keinem Museum der Welt zu erleben ist. Der Einsatz von lichtemittierenden Dioden, kurz LED, wird derzeit in vielen Museen heiß diskutiert.

Ein entscheidender Vorteil der LED-Technik ist eine hohe Gleichmäßigkeit des Leuchtens. Verglichen mit dem »vibrierenden« Flimmern von Leuchtstoffröhren wird so eine dem Tageslicht ähnliche Wirkung erzielt. Um die Qualität des Lichtes in Museen zu beurteilen, spielen zwei Größen eine wichtige Rolle – die Farbtemperatur und die Farbwiedergabe. Im Lenbachhaus kann die Farbtemperatur flexibel zwischen warm (3.000 Kelvin) und kalt (6.000 Kelvin) justiert werden – um jedes Werk in dem Licht zu zeigen, in dem es am besten zur Geltung kommt. Die Farbwiedergabe sagt aus, wie naturgetreu Farben zu sehen sind. Besonders gut ist die Farbwiedergabe dann, wenn die Farben so aussehen wie beispielsweise unter Tageslicht. Die Lichtlösung im Lenbachhaus ermöglicht bei jeder eingestellten Farbtemperatur eine hervorragende Farbwiedergabe.

Unterschiedliches Licht hat nicht nur Konsequenzen für die Optik, sondern auch auf die Alterung der Kunstwerke. Grundsätzlich altert jedes Material unterschiedlich – es gibt allerdings bestimmte »Faustregeln«. So hängt die Alterung vom Farbspektrum ab – nicht von der Art der Lichterzeugung. Ob eine Glüh-, Leuchtstoff- oder LED-Lösung eingesetzt wird, ist nicht grundsätzlich entscheidend. Kalte Farbtemperaturen sind für die überwiegende Zahl an Materialien schädlicher als warme. Den größten Schaden richten unsichtbare UV-Strahlen an, die Museen mit allen Mitteln vermeiden müssen.

Ein weiterer wichtiger Grund für die LED-Installation in Museen sind sicherlich auch die Kosten. Die LED punktet hier mit ihrer von Haus aus guten Effizienz – bis zu 90 Prozent effizienter als Glühlampen – und durch ihre flexible Einsetzbarkeit. Das Licht strahlt nur dorthin, wo es gebraucht wird und kann bei geringem Publikumsverkehr gedimmt werden.

Die LED-Lösung wurde von Osram, dem Studio Dietmar Tanterl und dem Ingenieurbüro Bamberger und Partner im Auftrag der Stadt München entwickelt.


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