Ladendiebstähle kosten deutschem Handel jährlich drei Milliarden Euro

17. Juni 2005, 0:00 Uhr |
Dem deutschen Einzelhandel kostete das Delikt Ladendiebstahl im letzten Jahr 3 Milliarden Euro.

Ladendiebstähle kosten deutschem Handel jährlich drei Milliarden Euro. Ladendiebe klauten 2004 in Deutschland Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro. Zusätzlich kommen Präventionskosten für Inventurdifferenzen von 925 Millionen Euro hinzu. Ein Drittel aller Diebstähle sind Ladendiebstähle.

Ladendiebstähle kosten deutschem Handel jährlich drei Milliarden Euro

Die gute Meldung zuerst: Die Zahl der Ladendiebstähle ist hierzulande im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 509.417 Delikte zurückgegangen. Und: Die Zahl der beteiligten Kinder reduzierte sich um 14 Prozent, die von Jugendlichen um etwa fünf Prozent. Die schlechte Meldung: Trotzdem entstand dem Einzelhandel durch Ladendiebstähle eine Schaden von 2,2 Milliarden Euro. Werden die Präventionskosten der Unternehmen für Inventurdifferenzen hinzugerechnet, sind es noch einmal 925 Millionen Euro mehr. Damit kostete das Delikt Ladendiebstahl dem Einzelhandel im vergangenen Jahr mehr als drei Milliarden Euro. Diese Bilanz präsentierten das EuroHandelsinstitut (EHI) und der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) in Berlin.

Gleichwohl sei der Rückgang der Ladendiebstähle kein Grund zur Entwarnung, warnt HDE-Rechtsexperte Armin Busacker, »denn nur jeder zehnte Dieb wird auch entdeckt und angezeigt«. In der Kriminalstatistik nehmen Ladendiebstähle etwa ein Drittel aller Diebstahlsdelikte ein. Diebstähle wiederum machen etwa 45 Prozent aller Delikte aus. »Der Einzelhandel ist damit ein Hauptbetroffener von Diebstahlsdelikten in Deutschland«, sagt Busacker. Deshalb fordert der HDE die Strafverfolgungsbehörden auf, aktiver zu werden und auch eingestellte Verfahren wegen Ladendiebstahls konsequent zu registrieren. Ebenso sollten Händler die Diebe auf jeden Fall anzeigen, selbst wenn die Anzeige für den Täter häufig folgenlos bleibe. »Nur so lassen sich Wiederholungstäter besser erkennen.« Weiter mahnt Busacker nicht nur die konsequente Strafverfolgung an, sondern eine wirksame Kriminalprävention, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbinde.


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