Zum Inhalt springen
Quartalsumsatz stagniert

Lenovo tritt auf der Stelle

Hersteller Lenovo, der vor zwei Jahren die PC-Produktlinie von IBM übernommen hat, wächst beim Umsatz nur marginal. Das Unternehmen tut sich schwer, das Geschäft außerhalb Chinas auszubauen.

Autor: Martin Fryba • 6.2.2007 • ca. 1:00 Min

Im dritten Quartal des Fiskaljahres 2006/2007 hat der chinesische PC-Hersteller Lenovo ebenfalls wie im Vorjahreszeitraum knapp vier Milliarden US-Dollar umgesetzt. Der Gewinn nach Steuern kletterte dabei auf 58 Millionen Dollar von zuvor 49 Millionen Dollar. Finanzchefin Mary Ma sprach von einem schwierigen Quartal. Bei dem Bestreben, die Marke international zu verankern, seien Fortschritte erzielt worden, aber nach wie vor sei Lenovo außerhalb Chinas kein bedeutender Streiter, so Ma. Fast 40 Prozent der Erlöse erzielt der chinesische Hersteller im Heimatland, 26 Prozent in den USA und knapp 23 Prozent in Europa. In China ist Lenovo mit 36,2 Prozent Marktanteil eindeutig die Nummer eins, aber vor allem in Nordamerika ist die Situation schwierig. »Wir verlieren Geld und Marktanteile in den USA«, klagte Ma.

Starke Entwicklung in Deutschland

In EMEA sieht die Situation etwas besser aus: Lenovo hat hier den Umsatz um rund drei Prozent gesteigert, das Geschäft in Deutschland habe eine »starke Entwicklung« gezeigt. Der PCBauer, der hierzulande ausschließlich Business-Kunden im Visier hat, will schon seit geraumer Zeit den deutschen Privatkundenmarkt erschließen. Mehrfach verschoben sollen nach letztem Stand Anfang dieses Jahres erste Produkte für Consumer eingeführt werden. Die richtige Absatzstrategie hat Lenovo allerdings noch nicht gefunden. Partner, welche die nun auf Lenovo gebrandeten Thinkpad-Center führen, dürften wenig begeistert sein, ihre für Business-Kunden konzipierten Verkaufsräume entsprechend auf Privatkunden umzubauen. Ganz abgesehen davon, dass diese Center sich meistens nicht in Innenstadtlagen befinden.