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Netzwerk-Hersteller baut Portfolio und Channel aus

Linksys macht Cisco-Partnern Konkurrenz

Linksys erweitert seine Produktfamilie um Entertainment-Systeme – und damit auch seinen Channel. 50 neue Value Add-Reseller sollen Anfang 2007 Projekte gewinnen. Dass reine Cisco-Partner bald gegen die günstige Produktvariante antreten werden, ist dabei nicht ausgeschlossen.

Autor: Markus Reuter • 12.12.2006 • ca. 2:00 Min

Linksys teilt seinen Markt in KMUs mit bis zu 99 Mitarbeitern und Consumer auf. Für beide Sparten wird der Cisco-Ableger das Produktportfolio zu Beginn des kommenden Jahres intensiv erweitern.

Auf dem Consumer-Sektor folgt Linksys der Strategie der Mutter. »Der Trend geht eindeutig hin zu Connected-Home, Streaming-Media und reicher Applikation «, erklärte Thomas Retzlaff, Regional Manager DACH bei Linksys. Der Hersteller werde spätestens zur Cebit 2007 Entertainment- Systeme vorstellen, die entsprechende Dienste ermöglichen. Weitere Details wollte der Anbieter aber nicht mitteilen. Sicher ist, dass das Cisco-eigene Portfolio auf diesem Gebiet größer und funktionsstärker sein wird als die Linksys-Systeme. »Wir werden einen Teil der Acces-soires anbieten«, sagt Retzlaff, seien es Wireless-Brigdes oder Streaming-Plattformen.

Bei reinen Unternehmenslösungen wird der Hersteller mit der Version 2.0 seiner Plattformen zur kommenden Cebit massiv auf den Markt drängen. Die klassische Unterteilung zwischen Linksys und Cisco in unmanagebare und managebare Produkte, beziehungsweise in Layer 2 und höher, gilt somit künftig nicht mehr. Bereits jetzt hat Linksys neben Unmanaged- Layer-2- Switches auch Managed-Layer-2- GBit/s-Ethernet- und Layer-3-bewusste Switches im Portfolio. »Es wäre keine Überraschung, wenn wir im kommenden Jahr auch reine Layer-3-Switches vorstellen würden«, erklärte Jens Demmer, Senior Product Marketing Manager bei Linksys. Dies wäre nur konsequent, bietet der Hersteller doch eigene VoIP-Telefone und TK-Systeme an. Diese fordern je nach Netz Quality-of-Service-Garantien, die sich weitaus besser mit Layer-3-Systemen durchsetzen lassen.

Zusätzlich hat Linksys neben einer Reihe von Wireless-Access- Points, die auch die Draft-Version 802.11n beherrschen, Security- Router im Portfolio. Diese Systeme vereinen Stateful-Inspectionmit IPS- und VPN-Funktionen auf einem System. Sowohl IPsec als auch SSL sind als VPN-Variante vorgesehen. Zusatzmechanismen wie Virenschutz, Content-Security oder URL-Blo-cking hat Linksys aber nicht geplant. »Hier ist die Grenze zu den ASA-Appliances von Cisco gesetzt«, ergänzte Retzlaff.

Um diese Produkte im Markt zu platzieren, wird der Anbieter Anfang 2007 neben seinem LPC- und Solution-Partner- Status einen VAR-Bereich etablieren. Bis zu 50 Reseller will Linksys hier über drei speziell dafür eingestellte Mitarbeiter betreuen. Ein Recruitment-Programm ist bereits aktiv. Linksys hat hier klare Anforderungen definiert. »Es wäre aber keine Überraschung, wenn sich der Großteil aus bestehenden Cisco-Partnern rekrutiert«, so Retzlaff. »Ich denke da beispielsweise an Bechtle.«

So könnten diese Partner bestimmte Bereiche in einem Cisco- Projekt mit den günstigen Linksys- Produkten bestücken, um am Ende einen attraktiven Preis zu bieten. Sei es, dass die Security- Router in einem VPN-Projekt die kleinen Außenstellen anbinden, während die Zentrale und größere Filialen per ASA-Appliance gekoppelt werden. Damit wäre ein reiner Cisco-Partner im Hintertreffen und die klare Marktausrichtung von Linksys, nur Firmen bis 99 Mitarbeitern anzugehen, aufgeweicht. »Diese Konstellation ist vor allem bei preissensitiven Kunden wertvoll«, so Retzlaff. »Wichtig ist, dass am Ende Cisco das Projekt gewinnt.«

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