Wireless-LANs aller Normen scannt und überwacht das Windows-Tool »CommView for WiFi 5« von Tamos.
Produkt: Commview Wireless 5
Hersteller: Tamo Soft
Web: www.tamos.com
Preis: 410 Euro
Neben freien aber stellenweise sehr komplex zu bedienenden Tools wie »Kismet« gibt es ein kommerzielles WLAN-Analyse-Tool von Tamos namens »Commview for WiFi«, das Network Computing seit längerem im Test betreibt und das nun in der Version 5 zur Verfügung steht.
Die Software verlangt nach einer PCI- oder PCMCIA-WLAN-Karte, bevorzugt mit Atheros Chipsatz. Network Computing setzt hauptsächlich a/b/g-Karten »Arlancer MC-54ag« von Lancom ein, die problemlos funktionieren. Beim ersten Start prüft Commview auf ein kompatibles Interface und spielt einen besonderen Treiber ein, um die Karte in einen Nur-hören-Modus (Promiscous) zu versetzen.
Commview kennt zwei Betriebsmodi: scannen und grabben. Der Scanner geht alle gewünschten Kanäle durch und sucht diese nach WLAN-Access-Points und Adaptern ab. Die Software kennt dabei sowohl die b/g- als auch a-Kanäle in allen erlaubten Bändern zuzüglich der Turbo-Modi (108 MBit/s). Der Scan lässt sich viel Zeit, findet dabei aber nicht nur Access-Points, sondern auch alle aktiven WLAN-LAN-Adapter. Das setzt allerdings voraus, dass diese Clients während der Kanalabtastung von Commview Daten senden und sich damit zu erkennen geben. Im Kurztest erschnüffelt Network Computing sowohl b/g-Netzwerke im Labor Poing, als auch a-Netzwerke im Labor Glonn ohne Probleme. Ab und zu sind meherere Scan-Sweeps nötig, um alle Adapter zu erkennen.
Hier zeigen sich dem Systemverwalter bereits erste Fehlerquellen. Access-Points nicht zusamengehöriger Netze, die auf benachbarten oder gar den identischen Kanälen senden, stören einander natürlich. Um das zu vermeiden, lässt sich Commview WiFi natürlich auch gut in der WLAN-Planung einsetzen, um bestehende WLAN-Spots auszumachen und die eigenen dann mit entsprechend überlappungsfreien Kanälen einzurichten.
Das zweite Programmmodul, der Grabber, fängt Pakete ein, sichert diese in einem Log und zeigt sie auf dem Schirm an. Commview kann dabei auch WEP- und sogar WPA-verschlüsselte Kommunikationen entschlüsselt anzeigen, wenn der Verwalter die gültigen Keys im Programm hinterlegt. Über drei Schalter stellt der Administrator ein, ob die Software Management-, Control- und/oder Datenpakete aufsammelt. Eine übersichtliche Darstellung zeigt die Pakete und dekodiert auf Wunsch auch die höherwertigen IP-Protokolle. Commview sichert Dumps in einem eigenen Format und kann diese zur Auswertung auch wieder in das Programmfenster laden. Möchte der Verwalter die Dumps mit anderen Programmen auswerten, kann Commview WiFi die aufgefangenen Pakete auch in anderen Formaten wie Airopeek, Etherpeek oder Tcpdump absichern.
Fazit: Commview ist ein Schweizer Taschenmesser für WLAN-Administratoren. Die Anwendung zeigt in übersichtlichen Dialogen die gefundenen WLANs und erlaubt eine sehr einfach zu bedienende WLAN-Analyse. [ ast ]