Task Force soll Terra Incognita kartografieren
- Masterplan zur Breitbandversorgung
- Task Force soll Terra Incognita kartografieren
Da alle bisherigen Bemühungen von Politik und Wirtschaft die Situation nicht nachhaltig verbessern konnten, haben VATM, Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) und Deutscher Landkreistag (DLT) gemeinsam einen Masterplan entwickelt, um die weißen Flecken auf der deutschen Breitbandkarte zeitnah zu schließen. Dieser Masterplan zielt darauf ab, den politischen Entscheidern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie den Telekommunikationsanbietern vollständige Informationen zu jeder un- beziehungsweise unterversorgten Gemeinde hinsichtlich ortsbezogener Wirtschaftsdaten, topographischer Merkmale oder Anschlussentfernung zum nächsten Breitband-POP zur Verfügung zu stellen.
»Die bisherigen Aktivitäten zeigen, dass es keinen Sinn macht, dem Bürgermeister einer unversorgten Gemeinde lediglich die verschiedenen Anschlusstechnologien aufzuzeigen«, so VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. »Was er braucht, sind ein auf die spezifischen topographischen und ökonomischen Gegebenheiten seiner Stadt oder Gemeinde ausgerichteter Lösungsvorschlag sowie sachkundige Unterstützung bei der Realisierung. Genau dort wollen wir mit dem Masterplan hin.«
Für die Umsetzung sieht der Masterplan die Einrichtung einer unabhängig besetzten Task Force vor. Diese soll in einem ersten Schritt die zentrale Erhebung der benötigten Datenlage koordinieren, so beispielsweise die Ermittlung nicht breitbandig versorgter Gemeinden und Ortsteile, wobei erst ab einer Mindestgeschwindigkeit von einem MBit pro Sekunde von breitbandiger Versorgung gesprochen werden sollte. Weiterhin müssen die Verfügbarkeit verschiedener Anschlussarten geprüft ortsbezogene Wirtschafts- und Geodaten zusammengestellt werden. In einem zweiten Schritt soll die Task Force Empfehlungen für die jeweils geeigneten Anschlusstechnologien erarbeiten.
»Wenn es gelingt, alle Kräfte auf diese Weise zu bündeln und mit bereits bestehenden Bestrebungen auf Bundes- und Landesebene zu koordinieren, sollten innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate 90 Prozent der derzeit nicht versorgten Gemeinden einen Zugang zum schnellen Internet bekommen können«, ist sich der VATM-Geschäftsführer sicher. »In diesem Zusammenhang sollte man auch darüber nachdenken, ob man nicht einen Teil der durch den Übergang zum digitalen Fernsehen freiwerdenden Frequenzen für die Breitbandversorgung umwidmet.«