Siegfried Kaske legt einen Teil seiner Beteiligungen zusammen und will so die Sanierung von Maxdata und Adam Riesig vorantreiben. Die Adam Riesig-Eigenmarke Yakumo, die PCs und Unterhaltungselektronik für Privatkunden herstellt, wird Maxdata zugeschlagen. Ein Teil der Fertigung könnte zu Maxdata nach Marl verlagert werden.
Mit dem Kauf der Marke Yakumo vom Braunschweiger Distributor Adam Riesig steigt Maxdata in das Geschäft mit Privatkunden ein. Bisher stellt Maxdata PCs, Notebooks, Server und Monitore der Marke Belinea ausschließlich für Firmenkunden her. Sie werden vollständig über den Fachhandel vertrieben, ein Direktgeschäft gibt es bei Maxdata nicht. Mit der Übernahme der Yakumo GmbH gibt es – wenn man von den unterschiedlichen Zielgruppen absieht – Produktüberschneidungen etwa bei Notebooks, PCs und Monitoren. Neu ins Portfolio von Maxdata werden dagegen Produkte für Consumer aufgenommen wie Flachbildfernseher, DVD-Rekorder, Navigationsgeräte oder Digitalkameras. Geräte, die Yakumo überwiegend in China fertigen lässt, um im hart umkämpften Markt für Unterhaltungselektronik wettbewerbsfähige Preispunkte zu treffen.
Maxdata und Yakumo agieren mit völlig unterschiedlichen Vertriebsorganisationen. Maxdata greift auf ein Vertriebsnetz von europaweit über 10.000 Fachhändlern und Systemhäusern zurück. Selbst großvolumige Projekte, vor allem Belinea-Monitore für öffentliche Auftraggeber, werden gemeinsam mit Partnern abgewickelt. Im deutschen Monitormarkt nimmt Belinea weiterhin eine führende Stellung ein. Yakumo verkauft seine Geräte zum Teil über den Großhändler Adam Riesig, der Muttergesellschaft von Yakumo, an den Fachhandel. Das überwiegende Geschäft aber läuft über große Retailer, kooperierte Einzelhändler, Lebensmitteldiscounter, Versandhäuser oder Baumärkte.
Eine Gemeinsamkeit zwischen Maxdata und Yakumo gibt es in einem Punkt: Beide Firmen bekommen den Wettbewerb, vor allem aber den stetigen Preisverfall kräftig zu spüren. In diesem Jahr will Yakumo mit 51 Mitarbeitern einen Umsatz von 145 Millionen erzielen. Noch im April vergangenen Jahres sahen die Pläne von Geschäftsführer Jürgen Rakow vor, dass Yakumo – wohl unter Einschluss der Muttergesellschaft Adam Riesig – bis 2010 die Grenze von einer Milliarde Euro überschreiten werde, wie die »VDI Nachrichten« aus einem Gespräch zitieren. Ob die Zahlen nun mit oder ohne Adam Riesig zu verstehen sind, spielt keine so große Rolle. »Für uns sind Yakumo und Adam Riesig nicht zu trennen«, und eigentlich könne man »auch alles in Yakumo umbenennen«, gab Rakow damals im März vergangenen Jahres gegenüber CRN die Richtung vor.