Von einem Milliardenunternehmen ist Yakumo/Adam Riesig inzwischen meilenweit entfernt. Mitte dieses Jahres stellte der Großhändler seine Subdistribution und den Komponentenverkauf wegen geringer Margen ein, um sich ganz auf die Eigenmarke und seine Suppliesprodukte unter dem Namen Cybis zu konzentrieren. Assemblierung, Service und das Lager wurden zum Dienstleister Bestland nach Aue verlagert, 17 der 100 Mitarbeiter mussten gehen.
Zur Frage der Synergien halten sich beide Firmen erstaunlich bedeckt. Während Maxdata offiziell keine Aussage verlautbaren ließ, ob man mit dem Kauf von Yakumo die Fertigungskapazitäten im Produktionsstandort Würselen erhöhen wolle, kommentierte Rakow die »zum Teil gemeinsame Lieferanten« sowie »Zugriff auf die Maxdata-Produktionsstätte« als »tolle neue Chancen«. Die weitaus wichtigste Gemeinsamkeit zwischen Maxdata und Yakumo/Adam Riesig – und dies dürfte der maßgebliche Hintergrund der Transaktion sein – ergibt sich aus den Eigentümerverhältnissen. Als Gesellschafter und Chef des Aufsichtsrats bestimmt Siegfried Kaske maßgeblich die Geschicke bei Maxdata und auch der Adam Riesig GmbH. An Maxdata ist Kaske über seine Gesellschaft Fomax mit knapp 48 Prozent beteiligt, über seine ehemalige Metro-Ausgliederung Divaco (siehe Kasten) hält Kaske Anteile an der Vobis AG, die wiederum an Adam Riesig beteiligt ist.
Kaske suchte für Yakumo ursprünglich einen anderen Käufer außerhalb seines Beteiligungskreises, wie Computer Reseller News aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat. Doch die Preisvorstellungen, im Raum sollen 15 Millionen Euro gestanden haben, waren offenbar zu hoch. Gespräche, unter anderem mit Distributoren, scheiterten.
Mit der nun getroffenen Entscheidung, Yakumo an Maxdata zu verkaufen, reagiert der ehemalige Metro-Finanzchef Kaske auf die immer weiterhin angespannte Lage beim Marler Computerhersteller. Denn zeitgleich mit der Übernahmemeldung hat Maxdata eine Umsatz- und Gewinnwarnung bekannt gegeben. Die ursprünglichen Ziele, 600 Millionen Euro Umsatz sowie ein Betriebsverlust von 25 Millionen Euro, könnten verfehlt werden. Immerhin konnte Maxdata im dritten Quartal den Ebit-Verlust auf 5,8 Millionen von zuvor 9,1 Millionen Euro begrenzen.