Maxdata: Verluste höher als erwartet. Gleich in zweifacher Hinsicht hat der Marler PC- und Monitorhersteller seine Planzahlen für 2005 verfehlt: Der Umsatz blieb hinter der Marke von 700 Millionen Euro, der Verlust stieg rasant auf 35 Millionen Euro an. Der Aktienkurs gibt deutlich nach.
Maxdata hat offenbar ein schlechtes Schlussquartal 2005 hingelegt, denn die noch Mitte Oktober von Finanzvorstand Thomas Stiegler anvisierten Zahlen beim Umsatz und Ergebnis wurden weit verfehlt. Schon damals räumte der CFO auf einer Pressekonferenz ein »weit unter den Planerwartungen« zu liegen, doch das Umsatzziel in 2005 von 700 Millionen Euro hielt er da noch für möglich. Es kam anders. Nach Vorlage der vorläufigen Zahlen bilanziert Stiegler Erlöse von 657,4 Millionen Euro, die sogar noch knapp unter dem Umsatz des Vorjahres liegen. Völlig daneben lag der Manager bei seiner Ertragsprognose: Schlimmstenfalls ein »knapp zweistelliges Minus beim Ebit«. Tatsächlich beträgt das Minus nun 35 Millionen Euro. Als Gründe wurden erneut der »anhaltend drastische Preisverfall« genannt, Kosten für die Vertriebsoffensive sowie ? und das ist neu ? erstmals auch Rückstellungen für die drohende Urheberrechtsabgabe auf PCs. Die Börse reagierte auf die Umsatz- und Gewinnwarnung mit einem Minus der Aktien von knapp 8 Prozent. Seit dem 12-Monatshoch bei 5,32 Euro im Februar vergangenen Jahres hat sich die Maxadata-Aktie im Wert halbiert.
Maxdata-Chef Jürgen Renz wird es in diesem Jahr nicht leicht haben, die Umsätze wieder signifikant zu steigern und wenigstens eine schwarze Null beim Ergebnis vorzuweisen. Spannend bleibt nicht nur, ob die von ihm eingeleitete Stärkung des Vertriebs zum Erfolg führt, sondern auch, an wen Ex-Chef Holger Lampatz sein Aktienpaket in Höhe von 21 Prozent verkauft. Er hatte vor dem Jahresende einen entsprechenden Schritt angekündigt und geraten, Maxdata solle sich einem strategischen Investor ? am besten aus Asien ? öffnen (siehe dazu den Artikel in der morgen erscheinenden Computer Reseller News, Ausgabe 1/2, 2006).