MP3-Spezialist Maxfield ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Durch den Einstieg eines strategischen Investors konnte die drohende Pleite in letzter Minute abgewendet werden.
Die Lage war ernst bei Franjo Pooths MP3-Firma Maxfield: Laut Branchen-Kennern war das Unternehmen in finanzielle Turbulenzen geraten und konnte selbst bereits bezahlte Ware aus Fernost nicht beim Zoll freibekommen, weil das Geld für die Gebühren fehlte. Laut Insidern steht das Unternehmen mit einigen Millionen bei den Gläubigern in der Kreide. Der Grund für die Misere soll bei der Konzentration auf Handelsketten mit extrem langen Zahlungszielen bei gleichzeitigen Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte gelegen haben. Im Gespräch mit Computer Reseller News räumt Maxfield-Geschäftsführer Franjo Pooth die Schwierigkeiten ein: »Das stimmt, wir haben auf Zahlungen im zweistelligen Millionenbereich gewartet. Dieses Problem ist inzwischen aber geklärt«, bestätigt er.
Mit dem Einstieg eines neuen Investors konnte die Pleite des Unternehmens nun abgewendet werden. Die Erleichterung darüber ist den Maxfield-Managern anzumerken: »Die Kuh ist vom Eis«, meint Pooth-Geschäftspartner Sven Kurschus. Wer nun die fehlenden Millionen beisteuert, will Geschäftsführer Franjo Pooth nicht verraten. Dass die Entwicklung von neuen Produkten wie Mobiltelefone die finanziellen Möglichkeiten der Firma überfordert hat, will der Maxfield- Chef allerdings nicht gelten lassen. Man kooperiere bei der Produktentwicklung mit Medion, was die Kosten im Rahmen halte. Bei der Suche nach Investoren wurde auch Medion als potenzieller Partner gehandelt, doch laut Branchenkennern soll der Vorstand des Elektroniklieferanten einem Maxfield-Einstieg nicht zugestimmt haben. Die Zusammenarbeit in der Entwicklung will Pooth jedoch fortsetzen. Eine Kapitalbeschaffung an der Börse steht für den Manager derzeit nicht an: »Überlegungen, aus Maxfield eine AG zu machen, existieren durchaus, allerdings verfolgen wir diesen Plan nicht kurzfristig«, erklärt er.
Bei der Besetzung der Maxfield- Führungsspitze bleibt zunächst alles beim Alten. Allerdings fordert der neue Geldgeber offensichtlich eine klare Produkt- und Vertriebsstrategie: »Wir waren bisher zu sehr Retaillastig und haben die internationale Expansion vernachlässigt«, räumt Pooth ein. Mit Hilfe des Investors werde Maxfield vor allem in UK und Spanien wachsen. Darüber hinaus kündigte Pooth eine Neuausrichtung des Unternehmens an: »Wir setzen künftig voll auf den High-End-Markt. Wir werden ein Spezialanbieter für einige, kleine Bereiche.« Einen MP3-Player für 39 Euro werde es in Zukunft von Maxfield also nicht mehr geben, sondern »eher für 139 Euro«. Durch ein großes, eigenes Entwicklerteam in Asien und hierzulande wolle man neben dem Produktdesign vor allem die Bedienerfreundlichkeit der Produkte weiter verbessern. Als künftige Maxfield-Produktgruppen nennt Pooth die Bereiche Navigationssysteme, MP3- Player, HDMI (Kabel, Speichermedien, Home Cinema-Zubehör), Mobiltelefone und Maxfield Toys. Bei der Vermarktung der Waren setzt Maxfield zudem auf die Prominenz der Pooth-Gattin Verona. So ist Verona Pooth auf ihrer Autogrammkarte beim Telefonieren mit einem Maxfield-Handy zu sehen.