Mit viel Werbeaufwand Marktanteile erkauft
- »Media Markt ist im Internethandel gescheitert«
- Mit viel Werbeaufwand Marktanteile erkauft
Doch stößt die Darstellung von Media-Saturn, bei der Schließung von Mediaonline.de gehe es in erster Linie um die Neuorganisation eines erfolgreichen Online- Angebots, auch auf Zweifel: »In der Branche war klar, dass Media- Saturn das Online-Angebot bald zumacht, in der letzten Zeit wurden nur noch Lagerbestände abverkauft«, so ein Brancheninsider gegenüber CRN. Mediaonline. de sei von Anfang an eine große Luftblase gewesen, lediglich mit viel Werbeaufwand habe man sich teuer Marktanteile erkaufen können. Auch die Umsatzgröße von 90 Millionen Euro im vergangenen Jahr soll deutlich zu hoch gegriffen sein. »Die Online-affinen Kunden der Etailer sind nun einmal ein anderes Segment als der klassische Media Markt-Käufer«, so das Resümee des Branchenkenners. Um sich keine Blöße zu geben, plane Media- Saturn nun offensichtlich ein halbherziges Internet-Engagement unter dem eigenen Markennamen.
Das eigentliche Problem bei den Online-Aktivitäten von Media-Saturn sei aber die interne Organisation der Retailkette. Die Eigenständigkeit der Filialen führe oft zu Konflikten zwischen »Regionalfürsten « und Konzernleitung. Das Online-Angebot von Media- Saturn sei daher von den einzelnen Niederlassungen als Konkurrenz aus dem eigenen Unternehmen wahrgenommen worden. Ob das von der Schließung von Mediaonline.de ausgehende negative Marktsignal, der Aufbau eines neuen Online-Portals oder die Ausgestaltung der Möglichkeit, online bestellte Artikel in den Filialen abzuholen – bei seinen Internetaktivitäten stellen sich Media-Saturn künftig noch eine ganze Reihe von Schwierigkeiten. Ob die Retailmacht der Handelskette hier einen Erfolg garantiert, bleibt abzuwarten.
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