Freenet doppelt unter Druck: Auf der einen Seite baut Konkurrent Drillisch seinen Anteil an dem Provider weiter aus, während sich auf der anderen Seite die Vertriebsbasis verkleinert. Die Retailkette Media-Saturn beendete nun die Zusammenarbeit mit Freenet.
Der Internet- und Mobilfunkanbieter Freenet steht weiter unter Druck: Jetzt hat das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Media-Saturn-Holding GmbH beendet und will sich künftig auf den Vertrieb über die eigenen Shops und die 2.500 Fachhandelspartner konzentrieren. Die Media Markt- und Saturn- Filialen sind angehalten, alle Freenet-Logos in den Märkten zu entfernen und das komplette Werbematerial zu entsorgen – was nicht gerade auf eine reibungslose Trennung hindeutet.
Doch nicht nur an der Vertriebsfront, auch unter den Anteilseignern brodelt es: Während der Freenet-Vorstand offiziell weiter auf Unabhängigkeit setzt, hat der Mobilfunk-Provider Drillisch AG jetzt seinen Freenet-Anteil auf 25,24 Prozent ausgebaut. Dabei hält Drillisch 24,51 Prozent über die MSP Holding GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der United Internet AG (1&1, Web.de, GMX), die ihrerseits derzeit mit dem scheibchenweisen Erwerb von Versatel beschäftigt ist. Damit schreitet die schleichende Übernahme des Unternehmens weiter voran und Drillisch-Vorstandssprecher Paschalis Choulidis kommt seinem erklärten Ziel, einen Superprovider im Mobilfunkbereich zu schaffen, wieder ein Stück näher. Für dieses Vorhaben würde Choulidis gerne die frühere Mobilcom-Sparte aus Freenet wieder herauslösen.
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