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Konsolidierung durch Multiprozessorsysteme

Autor:Redaktion connect-professional • 19.10.2007 • ca. 1:10 Min

Ein weiterer Ansatz zur Erhöhung der Energieeffizienz besteht in der Server-Konsolidierung, also in der Zusammenführung mehrerer, voneinander unabhängiger Rechner auf weniger und leistungsfähigere Multiprozessorsysteme. Es gibt keinen effizienteren Weg, um mehr Rechenleistung bei konstantem oder reduziertem Energieverbrauch zu erreichen, als durch den Einsatz von Multiprozessortechnik. Vergleichsmessungen zeigen, dass bei einer Konsolidierung von Servern mit ­Einprozessorchips auf Server mit Vierprozessorchips die Leistung bei gleicher Energieaufnahme um das 7,6-fache zunimmt. Das heißt, bei gleichem Stromverbrauch können deutlich mehr Nutzer bedient werden. Um die gleiche Leistung zu erzielen, braucht ein Server mit Vierprozessorchip nur 13 Prozent des Strombedarfs eines Servers mit Einprozessorchip. Ursache einer großen Energieverschwendung ist seit jeher die geringe Auslastung der vorhandenen IT-Infrastruktur. In konventionellen Rechenzentren werden Server meist nur zu durchschnittlich 15 Prozent ausgelastet. Der Rest der verfügbaren Ressourcen verpufft im Leerlauf. Abhilfe schaffen hier Virtualisierungstechniken. Dabei wird eine abstrakte Ebene geschaffen, die die Applikationen und Datenbanken von den physischen Rechner- und Speichersystemen entkoppelt und diese durch logische Verbindungen zwischen physischer Hardware und Software ersetzt. Bei der Server-Virtualisierung werden die Applikationen auf virtuellen Maschinen eines physikalischen Servers gleichzeitig betrieben, sodass dieser die Rolle mehrerer voneinander unabhängiger Rechner übernehmen kann. Dadurch lässt sich die Server-Auslastung von 15 auf 70 Prozent steigern. Der Unterschied im Energieverbrauch zwischen einem stark und einem schwach ausgelasteten Server ist sehr gering. Ein durchschnittlicher Server verbraucht unter maximaler Last 550 Watt, im normalen Produktivbetrieb 400 Watt und im Leerlauf immer noch 350 Watt. Ein Server, der durch den Betrieb zahlreicher virtueller Instanzen höher ausgelastet ist, nutzt die zugeführte Energie also wesentlich effizienter aus.