Mehr Konvergenz, ­weniger Kosten

8. März 2007, 13:53 Uhr |
Der Communicator E90 von Nokia arbeitet in den Mobilfunknetzen und im WLAN

Mehr Konvergenz, ­weniger Kosten Neue Produkte und Lösungen, die Fest- und Mobilnetz einander näher bringen, und sinkende ­Tarife bestimmen die Kommunikationstechnik-­Angebote für Profis. Das Handy wird zum ­multifunktionalen Office-Equipment mit Navigationsfunktion.

RIMs neues Gerät Blackberry 8800 gibt es jetzt bei Voda­fone mit integrierter Navigationssoftware.
RIMs neues Gerät Blackberry 8800 gibt es jetzt bei Voda­fone mit integrierter Navigationssoftware.
Das Messaging-Handy M600i kombiniert ­Sony-Ericsson mit ­Navigations­software von Navicore.
Das Messaging-Handy M600i kombiniert ­Sony-Ericsson mit ­Navigations­software von Navicore.

Mobilität und Integration lauten die wichtigsten Forderungen an eine moderne Geschäftskommunikation, am besten sicher und zu moderaten Preisen bei Endgeräten und Diensten. Auf der CeBIT ist zu besichtigen, wie weit diese Wünsche mittlerweile realisiert werden. Konvergente Lösungen kommen gleich von mehreren Playern: O2 zeigt einen Konvergenz-Service für alle Kunden, die auch ein VPN des Providers betreiben. Diese Kunden können dann nahtlos per UMTS oder GPRS auf das Firmen-VPN zugreifen und so Telefonkosten sparen. Auf dem Gerät muss eine SSL-Zugangssoftware installiert werden. Im Lauf des Jahres will O2 dann auch noch sein Portfolio an Breitband-Zugangsvarianten für Geschäftskunden erheblich erweitern. ­(Frei­gelände, 6. Allee westlich Halle 26, E08) Auf ein ähnliches Modell setzt BT mit ­seinem Produkt Corporate Fusion. Hier ist ein WLAN-taugliches Mobil­telefon das Konvergenzgerät. Es greift im Firmengebäude beim Telefonieren automatisch auf das WLAN zu, ­draußen dagegen auf den Mobilfunk-Service. Angesprochen dürfen sich auch hier die IP-VPN-Kunden fühlen, denen der Service als Mehrwertleistung angeboten wird. BT schätzt, dass der Dienst für rund 1000 Kunden mit grenzüberschreitendem mobilem Daten- und Sprachverkehr interessant sein könnte. Das Pricing soll sich ­relativ individuell gestalten und unter anderem nach dem Gesprächs­volumen richten. Weiter hat der Provider ein Contact-Center-Service im Programm, der nachfrageorientiert abgerechnet wird. Bei Contact Center on Demand stehen alle Komponenten beim Provider und werden dem Kunden bedarfsgerecht über das Netz bereitgestellt. (NordLB-Forum bei Halle 17) Deutsche Telekom vermeldet zur Leitmesse der Branche immerhin eine erhebliche ­Absenkung der Geschäfts­kun­den­tarife. Bei Auslandstelefonaten liegt die Preissenkung teilweise über 30 Prozent, Citygespräche sind jetzt für 1,9 Cent statt für 2,3 Cent pro ­Minute zu haben. Was hilft’s, wenn ­einige ­Call-by-Call-Dienste schon bei einem Cent pro Minute angekommen sind? (Halle 9, C39) Derweil rollt die Konsoli­die­rungs­welle. So will der Ge­schäfts­kunden­provider QSC den ehemaligen Konkurrenten Broadnet auf das eigene Unternehmen verschmelzen. Diese Meldung dürfte nicht die letzte ­ihrer Art gewesen sein. (Halle 13, Gemeinschaftsstand D34 (IPCentral), B2-3)

Navigation im ­Communicator
Bei den Geräten sind Integration, möglichst große Kompatibilität und Mobilität die Trumpfkarten. Einige Beispiele: Ericsson verwaltet mit seiner SIP (Session Initiation Protocol)-gesteuerten IP-PBX MX-One in Version 3.0 bis zu 50000 Nebenstellen. Mobile Anwender erhalten eine spezielle Client-Software, die sie in die betriebliche Infrastruktur integriert. Die Verwaltung erfolgt über Web-Tools. (Freigelände, Stand K05) Nokia präsentiert die Intellisync-Mobilsuite in Version 8.0. Die Plattform bietet einen Mobile-Mail-Dienst, synchronisiert Filedaten und Applikationen. Sie integriert zudem Sicherheits- und Reporting-Features.(Halle 25, Stand 196, Büroraum 196 sowie als Partner bei Computerlinks, Halle 7, A30) Gemeinsam mit T-Mobile will Nokia an neuen, zentral bereitgestellten S-60-Diensten arbeiten. Die S-60-Plattform setzt auf Symbian OS, dem derzeit meistverbreiteten Smartphone-Betriebssystem auf und dient der Entwicklung neuer Anwendungen und Dienste für Symbian-Geräte. (Halle 26, A01) Auch bei den Handys gibt es Neues: Nokia erweitert die E-Serie um einen extravaganten Slider, E65, das Geschäftshandy E61i und den integrierten Communicator E90. Alle drei Geräte können mit GSM, der 3G-Variante WCDMA (Wideband Code-Division Multiple Access) und WLAN arbeiten. Der E90 unterstützt auch HSDPA (High Speed Packet Download Access). Bleibt zu hoffen, dass die SIP-Treiber der Telefone im WLAN auch tatsächlich funktionieren. Die Preise der Geräte liegen zwischen 400 und 800 Euro (E90). Vodafone D2 und RIM präsentieren gemeinsam den Blackberry 8800. Das Gerät bietet außer E-Mail-Empfang, ­Termin- und Adressverwaltung nun auch GPS-Navigation. Vorinstalliert ist die Navi­gations­software Vodafone Navigator. 64 MByte interner Speicher sind genauso vorhanden wie eine Mini-USB-Schnittstelle. Der Blackberry 8800 wiegt nur 134 Gramm, der Preis ist noch unbekannt. (Freigelände, Hermesplatz – südlich Halle 25, G04) Sony-Ericsson kombiniert ebenfalls mobile Office-Funktionen mit Navigation. Ein Paket basiert zum Beispiel auf dem Messaging-Handy M600i, der Navigationssoftware des finnischen Herstellers Navicore sowie einem Bluetooth-GPS-Empfänger und einem Speicherstick, der Kartenmaterial für den deutschsprachigen Raum enthält. Die Software lässt sich modular ergänzen. Optional sind zum Beispiel aktuelle Verkehrsmeldungen abrufbar. Der Preis des Pakets liegt bei knapp 600 Euro. (Halle 26, D40)

Mobilplattform ­Mini-PC
Wer einen vollwertigen Rechner ­möchte, kann sich bei T-­Mobile umsehen: Der Provider und ­Toshiba ­kombinieren den Tablet-PC Protegé mit Breitbandtechnik in Form eines bereits integrierten HSDPA-Moduls und einer SIM-Karte für T-Mobile. Mit dieser Ausrüstung, die sich per Anruf freischalten lässt, kann der Anwender 1,8 MBit/s schnell surfen. (Halle 26, A01) Auch einen mobilen PDA, den Ameo, hat T-Mobile für seine Geschäftskunden im Angebot. Das Gerät unterstützt UMTS, HSDPA, GPRS und EDGE (Enhanced Data Rates for GSM ­Evolution). Das Gerät hat eine 3-Megapixel-Kamera, einen ­Mediaplayer, ein großes Farbdisplay, ein GPS-Ortungsmodul und eine 8 GByte Festplatte. Es wird mit Office-Anwendungen und diversen Schnittstellen geliefert. Der Ameo kostet in Verbindung mit einem 24-Monate-Vertrag über den Tarif Relax 100 knapp 500 Euro.


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