Microsoft dampft den Hypervisor »Viridian« ein
Erhebliche Abstriche musste Microsoft an seiner Virtualisierungssoftware »Viridian« machen. So wird die erste Version keine Live-Migration von virtuellen Maschinen unterstützen.
Immerhin wird die abgespeckte Version von »Viridian« zum geplanten Zeitpunkt im nächsten Jahr herauskommen. Das versicherte Mike Neil, Leiter Virtualization-Strategy bei Microsoft.
Eine Funktion, die bei Viridian v1.0 fehlt, ist die Live-Migration von virtuellen Maschinen, also das Umsetzen von virtuellen Maschinen von einem physikalischen Server auf einen anderen. Konkurrenten wie Vmware oder Xen bieten diese Funktion.
Zudem müssen Anwender auf »Hot-plug«-Fähigkeiten verzichten. Sie können im laufenden Betrieb keine Änderungen an den Hardware-Ressourcen vornehmen, also beispielsweise einer VM mehr Server-Arbeitsspeicher oder CPU-Leistung zuweisen.
Eine dritte »Abspeckmaßnahme«: Viridian unterstützt nur noch bis zu 16 Rechenkerne. Das heißt, die Software kann beispielsweise auf einem 16-Wege-Server laufen oder auf einer Maschine mit vier Quad-Core-CPUs.
Die fehlenden Funktionen will Microsoft etwa sechs Monate nach Erscheinen von Windows Server 2008 im kommenden Jahr nachliefern. Mike Neil begründet die Verzögerungen mit dem Mangel an Zeit und Entwicklungskapazitäten.
Für Microsoft ist das Zurechtstutzen von Viridian ein herber Rückschlag im Kampf um Anteile im Markt Virtualisierungssoftware. Xen und Vmware haben damit fast ein Jahr Zeit gewonnen, um ihre Position auszubauen.
Zum Zeitplan: Die öffentliche Beta-Testphase von Viridian soll Ende des Jahres beginnen. Die endgültige Version der Software wird dann in der zweiten Jahreshälfte 2008 zur Verfügung stehen.
Der Virtual-Management-Server »System Center Virtual Machine Manager«, den Microsoft für Viridian entwickelt, soll 60 bis 90 Tage nach der ersten Beta-Version von Viridian herauskommen, das heißt Anfang 2008.