Immer häufiger setzen kleinere Software-Hersteller auf Open-Source-Komponenten, um ihre Entwicklungskosten zu reduzieren und damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Robert Helgerth, Direktor Mittelstand und Partner bei Microsoft, hält dies für einen Trugschluss.
CRN: Software-Hersteller setzen verstärkt auf Open-Source-Technologien und argumentieren, ebenso wie Microsoft im Rahmen seiner ISV-Strategie, mit der Kostenersparnis bei Forschung und Entwicklung. Stehen Sie damit nicht in direkter Konkurrenz zum Open-Source-Lager?
Helgerth: Definitiv nicht. Open Source ist keine Konkurrenz für uns, denn Linux-Komponenten sind nur auf den ersten Blick billiger. Tatsächlich entstehen immense Folgekosten, beispielsweise für den Betrieb oder bei Release-Wechseln. Die Entscheidung für Open-Source ist vielmehr von emotionalen als von rationalen Gründen getragen. Gerade im öffentlichen Bereich wird ja auch häufig das Argument Unabhängigkeit angeführt.
CRN: Ob aus philosophischer oder finanzieller Erwägung – die Nachfrage im Markt ist aber offensichtlich vorhanden.
Helgerth: Das mag sein. Ein ISV kann sich unter Umständen auch zwei Entwickler-Teams leisten. Das ist sicherlich auch abhängig von seiner Kundenlandschaft. In der Regel sehen wir aber wenig hybride Anbieter. Letztendlich entscheidend ist, welche Plattform den besten Multiplikator darstellt. Und da fürchten wir keine Konkurrenz.
Diskutieren Sie dieses Thema im CRN-Forum !