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Jedes Jahr fehlen 6.000 Informatiker

Milliardenloch durch Ingenieurmangel

VDI und Bitkom schlagen Alarm. Tausende von Ingenieurstellen können nicht besetzt werden, die Zahl der Informatikstudenten sinkt dramatisch. Der Mangel an Fachkräften koste die Volkswirtschaft 3,7 Milliarden Euro und hemme zudem das Wachstum.

Autor:Martin Fryba • 12.12.2006 • ca. 0:45 Min

Die Hiobsbotschaften wollen so gar nicht in die derzeit guten Konjunkturmeldungen passen. Doch unbeeindruckt von der guten Stimmung schlägt der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) Alarm: 22.000 Ingenieurstellen in Deutschland können derzeit nicht besetzt werden. Rechnet man hinzu, dass jeder Ingenieurposten 2,3 weitere Arbeitsplätze in Forschung und Handel nach sich ziehe, so fehlen sogar 70.000 Stellen. »Allein die aufgrund der entgangenen Einkommen verlorene Wertschöpfung summiert sich auf 3,2 Milliarden Euro«, rechnet VDI-Präsident Eike Lehmann vor.

An Attraktivität eingebüßt hat nicht nur der Beruf des Ingenieurs, sondern auch das Berufsbild Informatiker. Hatten sich im Jahr 2000 noch über 38.000 Studenten an Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben, werde ihre Zahl in diesem Jahr um 30 Prozent auf 27.000 sinken, ergab eine Umfrage des Bitkom. Bei einer Abbrecherquote von 50 Prozent werden in einigen Jahren weniger als 14.000 Informatikabsolventen die Hochschulen verlassen. Gebraucht würden aber jährlich 20.000 Informatiker.

Der Bitkom spricht bereits heute schon von einem erheblichen Wachstumshemmnis für ITK-Firmen aber auch für Anwenderbranchen und fordert von der Bundesregierung, dass sie den Fachkräftemangel in ihre »Hightech- Strategie« einbeziehe.