Mit IT-Planung auf ­neuen Wegen

4. Mai 2006, 0:00 Uhr |
Hans Mörtl, Senior ­Manager ITM ­Mercedes Car Group ­ & Business ­Systeme, DaimlerChrysler: »Dem CIO fehlt heute immer noch die Nutzen­argumentation.« Foto: DaimlerChrysler

Mit IT-Planung auf ­neuen Wegen. Sie sind gekennzeichnet von globaler Vernetzung und einer Vielzahl angebundener Zulieferer. Für Autohersteller ist IT-Planung daher ein Muss, wollen sie wettbewerbsfähig bleiben. Anwender wie DaimlerChrysler sind von den Chancen prozessorientierter IT-Planung bereits überzeugt.

Mit IT-Planung auf ­neuen Wegen

Wenn die Unternehmensberater von Roland Berger Recht behalten, werden bis 2008 nur noch acht Autohersteller den Weltmarkt unter sich ausmachen. Und bis 2015 werden, so prognostizieren Mercer und die Fraunhofer-Gesellschaft, die Zulieferer weitere große Teile der Entwicklung und Produktion von den Automobilherstellern übernehmen. Durch diese Evolution, das Andauern der Konsolidierungswelle und den gesteigerten Wettbewerbsdruck, werden die Bedeutung der Informationstechnologie und die Anforderungen an diese für die Unternehmen der Automobilbranche weiter zunehmen. Die Integration der IT, die Anpassungen an bestehende Systeme aber auch der Einfluss externer Faktoren wie Basel II und SOX (Sarbanes-Oxley Act), stellen die Branche dabei vor zusätzliche Herausforderungen.
Die Wiederverwendbarkeit von IT-Services und die Standardisierung von Abläufen und IT-Architekturen sind seit jeher die Ziele nicht nur der Automobilbauer. Grundvoraussetzung dafür ist ein genaues Bild der aktuellen Landschaft sowie ein Plan, zumindest eine Vorstellung von der IT morgen.
IT-Planungssoftware, die transparent die IT-Landschaft in ihrem Ist-Zustand abbildet (aber auch im Soll und den jeweiligen Transformationsschnitten dazwischen), kann dabei einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsorientierung leisten. So kann beispielsweise der Überblick über Best-Practices in den einzelnen Werken dabei helfen, neue Werke an anderen Plätzen optimiert aufzubauen.
Dabei müssen auch die Abhängigkeiten untereinander berücksichtigt werden. Wird etwa aus einer bestehenden IT-Landschaft eine Komponente entfernt, weil beispielsweise ein Software-Anbieter seine Lösung nicht weiterentwickelt, muss das reibungslose Weiterlaufen des gesamten Systems global gewährleistet sein. Die IT-Verantwortlichen müssen also schnell und nachvollziehbar prüfen, welche Konsequenzen Veränderungen in den IT-Systemen haben, oder welchen Aufwand ein eigenständiges Weiterentwickeln verursachen würde. Gerade Automobilhersteller mit ihrer starken Vernetzung mit zahlreichen Zulieferern können ihre IT-Projekte deshalb nicht mehr am Flipchart entwerfen.
Die OEMs sind in der Regel global agierende Großkonzerne mit mehreren tausend Mitarbeitern in der IT. Durch die unterschiedlichsten Rollen und verteilten Verantwortlichkeiten im Planungsprozess ist ein integratives Informationssystem mit kollaborativer Unterstützung der Entscheidungsprozesse von besonderer Bedeutung.
Jürgen Bonn, Vice President Sales bei Alfabet, kennt die Anforderungen der Branche: »Im Automotivebereich gibt es besonders komplexe, weltweit vernetzte Organisationsformen. Und auch die Hierarchien und Projektabwicklungen sind sehr vielschichtig und über den ganzen Globus verteilt. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die Verfügbarkeit der Systeme extrem hoch. Wer hier den Durchblick behalten und dem wachsenden Wettbewerbsdruck standhalten will, ist quasi gezwungen, zukunftsorientierter zu arbeiten.«


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  2. Mit IT-Planung auf ­neuen Wegen (Fortsetzung)

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