Auf Zukunft ausgerichtet
Dieter Schacher, Ex-CIO bei VW, ist sicher, dass IT-Planung weiter stark an Bedeutung gewinnen wird: »Die Rolle der IT-Organisation hin zum akzeptierten Partner der Fachbereiche und zur Unterstützung der Geschäftsprozesse wird den Druck zur agilen Anpassung der IT-Landschaft weiter erhöhen. Die Transformation von Anwendungssystemen, die oftmals bereits Jahrzehnte lang im Einsatz sind, auf moderne, konsolidierte und standardisierte Architekturen und Technologien setzt eine transparente Analyse der Ist-Bebauung voraus. Etablierte und automatisierte Planungsprozesse sind unverzichtbare Grundlage dieser weiteren Professionalisierung der IT.«
Wenn dagegen die Übersicht über bestehende Prozesse und geplante Projekte fehlt, entstehen nicht nur ein erhöhter Aufwand, sondern auch Redundanzen und Überschneidungen ? und dadurch zwangsläufig unnötige Kosten. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit ein Drittel der Kosten von IT-Projekten für die immer wieder neu angesetzten Ist-Analysen und Konzeptvorbereitungen verwendet werden. Dabei könnten unter Verwendung auswertbarer Datenbestände bis zu 15 Prozent der Projektkosten eingespart werden. Stattdessen sind Projektbudgetierungen in der IT oft mit der heißen Nadel gestrickt und bieten keinerlei verlässliche Eckdaten. Transparenz dagegen schafft eine Vergleichbarkeit der einzelnen IT-Projekte. Sie ist unerlässlich, um eine einheitliche und priorisierte Aufwandsanalyse zu erstellen. Und diese ist wiederum unerlässlich für die Unternehmen der Automobilbranche, wenn sie auch in den kommenden Jahren noch wettbewerbsfähig sein wollen. Günter Unterholzner ist freier Journalist in München.