Mobiles und Festnetz wachsen zusammen

10. August 2006, 0:00 Uhr |

Mobiles und Festnetz wachsen zusammen. Mit IMS (IP Multimedia Subsystem) entsteht ein Set von Standards, das dabei helfen soll, mobiles und Festnetz zu einer ­flexiblen Infrastruktur zu vereinen. Doch die Migration wird lange dauern.

Mobiles und Festnetz wachsen zusammen

Die Kommunikationsbranche ist um ­einen Begriff reicher: Er heißt IP Multimedia Subsystem (IMS). Diese Technologie könnte dazu beitragen, feste und Mobilnetze endgültig zu einer Einheit zu verschmelzen und damit auch neue Anwendungen ermöglichen.
Die Standardisierung von IMS und anderen Erweiterungen und Komponenten des NGN (Next Generation Networks)-Konzepts hat TISPAN (Telecommunication and Internet Converged Services and Protocols for Advanced Networking) übernommen, eine Unterorganisation des ETSI (European Telecommunication Standardization Institute). Derzeit ist IMS Version 5 in Arbeit.
Was nun ist IMS? Das Kürzel steht für die Idee, Telekommunikationsnetze konsequent in getrennte Schichten (End­gerät/Zugang, Transport/Sitzungsverwaltung und Anwendung) aufzulösen. Der Hintergedanke ist einfach: Spricht die Anwendung im Core-Netz des Providers nicht mehr mit jedem Endgerät, sondern nur noch mit der Transport- beziehungsweise Sitzungsschicht, die als Middleware funktioniert, dann ist es einerseits einfacher, neue Anwendungen zu realisieren. Denn diese müssen nur mit der Transportschicht sprechen, nicht mit jedem potentiellen Endgerät. Andererseits ist der Kunde bei der Auswahl des Endgeräts flexibler: Es ist dann egal, ob man einen PDA, ein konventionelles Telefon oder einen Laptop benutzt.
Fachleute vermuten, dass IMS den Telekommunikationsmarkt wie einst das Internet gehörig durcheinander werfen wird. Tatsächlich erfordert die Entwicklung der nötigen Standards und entsprechender neuer Systeme für die Providernetze hohe Investitionen, die viele Hersteller und auch Provider überfordern dürften.
So ist das Zusammengehen von Nokia und Siemens, Alcatel und Lucent sowie Ericsson und Marconi sicher nicht ausschließlich unter dem IMS-Blickwinkel zu betrachten. Eine Rolle bei den Fusionsverhandlungen hat die Idee, beim Aufbau der nächsten, »fixmobilen« Netz­generation vorn mitzumachen, aber bestimmt.
Ein auf IMS umgerüstetes Netz besteht aus einer Vielzahl neuartiger Komponenten (siehe Kasten), die heute kaum ein Hersteller komplett selbst anbietet. Das heißt, die Anbieter müssen sich auf Partnerschaften einlassen, um beim Kunden eine einigermaßen vollständige Lösung realisieren zu können.


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