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IT-Firmen

Motorola streicht mehr Stellen als geplant

Die Konsequenzen aus der mäßigen wirtschaftlichen Entwicklung zieht Motorola. Das Unternehmen will nun 7500 Stellen streichen, 4000 mehr als ursprünglich geplant.

Autor:Bernd Reder • 11.9.2007 • ca. 1:05 Min


Einer der Hoffnungsträger von Motorola: Das Video-Handy Rizr Z8.

Eine veritable Krise durchlebt derzeit Motorola. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007 wies der Konzern einen Umsatz von 9,433 Milliarden Dollar aus, rund 175 Millionen weniger als 2006.

Noch schlimmer fiel der Nettoertrag aus: Statt eines Gewinns von 686 Millionen Dollar wie im ersten Quartal 2006 musste Motorola einen Verlust von 181 Millionen Dollar ausweisen.

Jetzt zog Firmenchef Ed Zander die Konsequenzen: Bis Ende des Jahres sollen 7500 Jobs wegfallen. Dadurch und mithilfe weiterer Sparmaßnahmen will das Unternehmen 2007 und 2008 die Kosten um etwa eine Milliarde Dollar drücken.

Verluste durch Mobilfunksparte

Noch im Januar wollte Zander »nur« 3500 Stellen streichen und Einsparungen in Höhe von 400 Millionen Dollar erzielen. In welchen Bereichen Jobs wegfallen, ließ Motorola offen.

Für die negative Entwicklung ist vornehmlich der Bereich Mobile Devices verantwortlich. Im ersten Quartal sank der Umsatz der Sparte um 15 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Statt eines operativen Gewinns von 701 Millionen Dollar wie im Vorjahr gab es dieses Mal einen Verlust von 231 Millionen Dollar – eine geradezu dramatische Veränderung.

Verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren: Zum einen ließ sich Motorola vom Erfolg seiner Handy-Reihe »Razr« blenden und versäumte es, rechtzeitig Nachfolger auf den Markt zu bringen. Erst jetzt kommen mit dem Video-Handy »Rizr Z8« und dem für Musik optimierten »Rokr Z6« konkurrenzfähige Modelle.

Zum anderen verschlief Motorola den Trend hin zu preisgünstigen Mobiltelefonen, die vor allem in weniger entwickelten Märkten wie Südamerika, Afrika und Teilen Asiens gefragt sind.