Studie: Server-Kosten

Multifunktions-Server für kleine Firmen am günstigsten

12. September 2007, 1:18 Uhr | Bernd Reder

Kleine Firme in Europa mit bis zu 25 PC-Arbeitsplätzen setzen häufig veraltete und zu teuere Server-Systeme ein. Das ermittelte die Beratungsgesellschaft Experton Group.

Transparent, einfach zu verwalten, sicher, kostengünstig und mit einem Vor-Ort-Service ausgestattet – so sieht nach Angaben der Experton Group die ideale Server-Lösung für ein kleines Unternehmen mit bis zu 25 PCs aus.

Die Realität sieht in Europa nach einer Untersuchung der Experton Group jedoch anders aus. Viele Anwender setzen veraltete Hard- und Software ein.

Die Folge ist, dass Dienste wie E-Mail, Files-Services und Drucken langsam und unzuverlässig sind. Dasselbe Problem tritt beim Zugriff auf Buchhaltungs- und Branchensoftware auf. Dies alles geht zu Lasten der Produktivität.

Es kann sich für eine kleine Firma daher sehr wohl lohnen, ein neues Server-System inklusive Software anzuschaffen. Am besten, so die Experton Group, eignet sich ein Multifunktionspaket wie Microsofts »Small Business Server« oder der »Collax Business Server« auf Basis von Linux.

Kosten bei Collax und Small-Business-Server am niedrigsten

Die Beratungsgesellschaft hat durchgerechnet, welche Anschaffungs- und Unterhaltskosten (Total Cost of Ownerhsip) bei diversen Paketen anfallen. Neben den beiden genannten Servern wurden Microsofts »Windows Server 2003 R2« und »Red Hat Enterprise Linux AS« untersucht.

In die Berechnung flossen die Kosten für Lizenzen, Implementierung, Wartung und Service über einen Zeitraum von drei Jahren ein. Das Ergebnis ist nicht überraschend: Am besten schnitten Produkte ab, die speziell die für kleine und mittlere Firmen entwickelt wurden.

Mit rund 8400 Euro war die Lösung Collax am günstigsten, gefolgt vom »Small Business Server« von Microsoft mit 12.700 Euro. Der SBS bietet viele Funktionen, ist leicht aufzusetzen und zu verwalten und hat den Vorteil, dass er gut mit anderen Produkten von Microsoft zusammenarbeitet.

Kritik erntete dagegen die unübersichtliche Lizenzpolitik von Microsoft.

Collax: Fernwartung möglich

Der »Collax Business Server« (CBS) basiert zwar auf Linux, lässt sich jedoch dank einer automatischen Installationsroutine auch ohne Spezialkenntnisse der Open-Source-Software aufsetzen. Der Funktionsumfang des CBS ist laut Experton auf die Kernkomponenten reduziert.

Verwaltet wird das System über eine Web-Oberfläche. Damit haben auch externe Dienstleister die Möglichkeit, die »Remote«-Administration zu übernehmen.

Red Hats Lösung ist trotz der »transparenten und wettbewerbsfähigen Lizenzpolitik«, so Experton, mit rund 14.300 Euro relativ teuer. Zudem erfordere die Software ein solides Linux-Know-how, und dies sei in kleinen Firmen häufig nicht vorhanden.

Für die Software spricht, dass sie gute Erweiterungsmöglichkeiten bietet, und zwar sowohl in Bezug auf die Lizenzen als auch auf die Server-Hardware.

Schlusslicht »Windows Server 2003«

Am kostspieligsten ist für ein Kleinunternehmen »Windows Server 2003« mit 18.800 Euro. Der Grund ist, dass der Anwender separate Lizenzen für Module wie »Exchange« und »MS SQL« erwerben muss.

Außerdem erfordert das Aufsetzen und Warten eines Windows-2003-Systems spezielles Fachwissen. Dies muss durch Schulungen erworben werden.

Daher kommt diese Lösung nach Angaben der Beratungsgesellschaft vor allem für mittlere und größere Firmen in Betracht.

www.expertongroup.de


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+