Der Navi-Hersteller MyGuide – einstiges Lieblingskind von Anubis-Gründer Dominique Bonk – ist insolvent. Im August 2007 wurde das aus der Anubis-Pleite hervorgegangene Unternehmen von der niederländischen Road Group übernommen. Der Rückzug des Investors trieb MyGuide nun in die Insolvenz.
Am vergangenen Freitag hat der Navi-Hersteller MyGuide beim Amtsgericht Saarbrücken Insolvenz angemeldet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Klaus Haßdenteufel aus Blieskastel bestellt. Wie Computer Reseller News aus informierten Kreisen erfuhr, sind mittlerweile sämtliche Mitarbeiter des Unternehmens freigestellt.
MyGuide ist damit am Ende einer bewegten Geschichte angekommen: Das Tochterunternehmen des Peripherie-Herstellers Anubis wurde nach der Insolvenz der Mutterfirma im Juni 2007 als eigenständiges Unternehmen weitergeführt. Zunächst mit an Bord war Ex-Anubis-Chef Dominique Bonk, der sich im August 2007 aus dem Unternehmen zurückzog. Zeitgleich kam es zum Einstieg der niederländischen Road Group. Nach nur einem Jahr Engagement bei MyGuide begann die Road Group nun, ihre Gelder wieder abzuziehen, was das Unternehmen schließlich dazu zwang, Insolvenz zu beantragen.
»Die Road Group ist eine echte ›Heuschrecke‹«, so ein Firmen-Insider gegenüber CRN. Ziel des Unternehmens sei es schlicht und einfach, Firmenbeteiligungen und Brands zu kaufen und zu verkaufen. Mit dem Investor sei bei MyGuide auch eine Reihe von Leuten aufgetaucht, die nicht aus dem Navi-Markt kamen und viele Fehlentscheidungen getroffen hätten. Die Folge seien wiederholte Konflikte über den Kurs des Unternehmens gewesen, darunter auch ein persönliches Zerwürfnis zwischen Bastiaansen und Bonk, das schließlich zum Ausscheiden des MyGuide- Gründers beitrug.
Wie es aus Firmenkreisen heißt, gebe es Bestrebungen, das Geschäft des Navi-Herstellers weiterzuführen, doch dass dies weiter unter dem Namen MyGuide geschehe, sei nur schwer vorstellbar: »Der Insolvenzantrag ist jetzt bereits die zweite Pleite für MyGuide. Irgendwann macht das der Markt nicht mehr mit.«