Der PRTG-Netzwerk-Monitor 7 ist wie Whatsup-Gold 12.3 ein relativ neues Produkt, das die Funktionen von PRTG-Traffic-Grapher und IP-Check-Server-Monitors in einem Paket vereint. Das Produkt überwacht die Bandbreite, die Verfügbarkeit und die Nutzung von Netzwerkressourcen.
Es enthält Analyse-Tools, die dem Administrator dabei helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen, die Verbindungsperformance zu optimieren und die Einhaltung von Service-Level-Agreements zu kontrollieren.
Die Network-Computing-Referenz: Paesslers PRTG-Netzwerk-Monitor bietet umfangreiche Monitoring-Funktionen zu vertretbaren Kosten.
Alle Funktionen stehen über eine Web-Oberfläche zur Verfügung, von der der Hersteller sagt, sie sei elegant und simpel. Einige Administratoren werden sich dieser Meinung sicher anschließen. Für uns ist »elegant« allerdings eher ein Prädikat, das auf die Web-Schnittstelle von Whatsup zutrifft.
Tatsache ist dagegen, dass Paesslers Schnittstelle häufig sehr überladen wirkt und deshalb nicht völlig intuitiv anzuwenden ist. Paessler empfiehlt, sie mit dem Web-Browser Firefox 3 zu öffnen. Bessere Erfahrung haben wir allerdings mit Internet-Explorer gemacht, bei dem vor allem die Arbeit mit der Maus geschmeidiger ist.
Das dürfte daran liegen, dass Firefox 3 bei der Ressourcennutzung weniger geizt als der Internet-Explorer. Es handelt sich also nicht um ein Problem des Netzwerk-Monitors.
Was die Systemanforderungen betrifft, gibt sich der PRTG-Netzwerk-Monitor bescheidener als Whatsup-Gold. Das Produkt benötigt weder Microsoft-SQL-Server noch eine andere Datenbank. Vielmehr nutzt es seine eigene. Das beschleunigt und vereinfacht das Setup.
Die während des Setups erforderlichen Eingaben beschränken sich auf Administratorname und Passwort, die IP-Adresse des Web-Servers und den Web-Server-Port.
Nach dem ersten Start der Web-Schnittstelle unterrichtet die »Willkommen«-Seite den Administrator über die ersten Schritte, die er unternehmen muss: eine Gerätegruppe (oder mehrere) erzeugen und dieser Geräte hinzufügen.
Dazu gibt der Administrator für ein neues Gerät einen Namen und die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Geräts ein. Außerdem legt er die Art des Sensor-Managements für dieses Gerät fest: Manuell, automatische Geräteidentifikation (Standard), automatische Geräteidentifikation (detailliert) oder automatische Sensorerzeugung mit spezifischen Gerätevorlagen.
Der anschließende Discovery-Lauf erkennt das Gerät und installiert die entsprechenden Sensoren. Das ist an und für sich einfach, jedoch mühsam, wenn das Netzwerk viele Geräte enthält. Und viele Geräte werden ja wohl im Netzwerk installiert sein, denn sonst bräuchte sich der Administrator ja keine Gedanken über das Monitoring oder Management machen.
Etwas später weist der PRTG Netzwerk Monitor darauf hin, dass er mit einer speziellen Auto-Discovery-Gruppe auch eine Auto-Discovery über einen IP-Adressbereich durchführen kann – warum nicht gleich?
Das, was Ipswitch Monitore nennt, sind bei Paessler Sensoren – und davon bietet der PRTG-Netzwerk-Monitor reichlich: Für die Protokolle SNMP, HTTP, SMTP, POP3, für Ping, Netflow, Packet-Sniffing, fürs Monitoring von Windows-Systemen über Windows-Management-Instrumentation, fürs Monitoring von SQL-Servern und viele mehr.
Für die Sensoren lassen sich Schwellenwerte konfigurieren, die Trigger auslösen können, um den Administrator zu benachrichtigen. Ferner kennt das Programm State-, Speed- und Volume-Trigger, die auf diverse Systemzustände reagieren. Ein State-Trigger kann beispielsweise eine Benachrichtigung veranlassen, wenn ein Gerät »down« ist, ein Speed-Trigger, wenn über einen spezifischen Zeitraum ein bestimmtes Bandbreitenlimit erreicht wird.
Wählt der Administrator beim Einrichten eines neuen Geräts die detaillierte automatische Geräteidentifikation, erzeugt der PRTG-Netzwerk-Monitor viele Sensoren für das betreffende System. Die entsprechenden Daten füllen schnell die diversen Listen, Übersichten und Log-Dateien des Programms und machen sie unübersichtlich.
Administratoren sollten daher Sensoren besser von Hand wählen und bei der Auswahl behutsam vorgehen.
Der PRTG-Netzwerk-Monitor enthält ein ausgezeichnetes Werkzeug zum Erstellen von Berichten, mit dem sich unzählige Reports über beliebige Zeiträume hinweg erzeugen lassen. Die Handhabung ist einfach, und die Resultate können sich sehen lassen. Der Administrator kann Reports sofort im HTML-Format betrachten, sie aber auch als PDF-Datei speichern und auf Wunsch per E-Mail versenden.
Gefällig ist eine Art Statuszeile, die das Programm am oberen Rand des Browserfensters zeigt. Sie informiert über die Zahl der aufgelaufenen Alarme, die Anzahl der Sensoren, deren Status okay ist, und die Anzahl der Sensoren, die ein ungewöhnliches Verhalten anzeigen.
Außerdem sieht der Administrator dort Prozentsätze, die auf den aktuellen Status von Bandbreite, Geschwindigkeit und CPU-Last hinweisen. Mit einem Mausklick öffnen sich Seiten mit detaillierten Informationen. Nützlich sind ferner Hinweise auf neue Nachrichten und anstehende Aufgaben.
Klickt der Administrator auf den »New-To-Do«-Link, findet er eine Liste, die weitere Aufgaben zeigt, die beispielsweise nach der automatischen Installation von Sensoren durchzuführen sind. Im Fall der Sensoren wäre deren Installation kurz mit einem Mausklick zu bestätigen. Das lässt sich sofort innerhalb dieser To-do-Liste erledigen.