Alchemy Eye Pro ist eine Monitoring-Software, die sich folgendermaßen beschreiben lässt: schlank, rank und punktgenau. Schlank bedeutet, dass das Produkt nicht mit all den Features, Spezialfunktionen und bunten Bildern ausgestattet ist, mit denen andere Werkzeuge glänzen. Eye-Pro erledigt genau die Aufgabe, die ein Monitoring-Programm zu erledigen hat: ausgewählte Netzwerkgeräte und Dienste beobachten und den Administrator bei Abweichungen von der Norm benachrichtigen.
Alchemy Eye Pro 9.6: ein schlankes und schnelles Tool, das sich auf das Wesentliche konzentriert.
Die Software ist im Handumdrehen installiert. Beim ersten Start der Konsole stellt Alchemy Eye Pro dem Administrator lediglich die Frage, in welcher Form er den Serverdienst ausführen möchte: als normale Applikation, als Windows-Dienst über das lokale Systemkonto oder als Windows-Dienst über ein vom Administrator spezifiziertes Konto.
Eine optionale Komponente ist die Watchdog-Applikation. Sie beobachtet den Serverdienst und startet ihn automatisch neu, sollte er einmal nicht antworten.
Die Standardkonsole von Eye-Pro ist als Windows-Applikation programmiert. Das bedeutet, dass sie sich nicht wie eine Web-Applikation von beliebigen Computern aus ausführen lässt. Dafür schleppt sie aber auch keinen Java-, Ajax-, ActiveX- und sonstigen »Web-Kram« mit sich rum, ist also schnell und antwortet zügig. Wer möchte, kann allerdings auch eine Web-Konsole nutzen, die jedoch weniger Funktionen bietet als die Windows-Konsole.
Beim ersten Start ist die Konsole noch leer, der Administrator muss sie also mit Netzwerkgeräten bevölkern. Das geht leicht mit der Autodiscovery-Funktion über einen IP-Adressbereich.
Während des Scans kann das Programm die entdeckten Hosts gleich auf bestimmte Dienste untersuchen, darunter ICMP, SMTP, DNS, FTP, SNMP, POP3, NNTP, NTP, SMB, IMAP, HTTP und Telnet.
Am Ende des Scans zeigt das Programm eine Liste aller gefundenen Geräte und die für ein Gerät verfügbaren Monitoring-Aufgaben. Der Administrator kann nun auf einfache Weise Geräte und Dienste auswählen. Anschließend beginnt Alchemy Eye Pro damit, diese Geräte und Dienste zu beobachten.
Eye-Pro unterstützt eine große Zahl von Monitoren, darunter solche für das Monitoring von DHCP und DNS, SQL- und Exchange-Servern, TCP/IP, ICMP und UDP. Außerdem lassen sich Web-Server, Registries, WMI, Netbios, NT-Dienste und Windows-Terminal-Server überwachen.
Wie üblich können Schwellenwerte eingestellt werden, die Aktionen auslösen. Eine solche Aktion ist beispielsweise die E-Mail-Benachrichtigung des Administrators, aber auch der Start eines Programms oder Skripts, die Durchführung einer SQL-Query, der Neustart eines Dienstes, eine Benachrichtigung via ICQ oder MSN et cetera.
Wem diese Aktionen nicht reichen, kann über Plug-ins weitere hinzufügen. Eye-Pro löst solche Aktionen nicht nur abhängig von den eingestellten Schwellenwerten aus, sondern auch als Reaktion auf den Zustand von Geräten oder Services, beispielsweise bei Ausfällen und Neustarts.
Die Schnittstelle, über die der Administrator diese Dinge konfiguriert, ist sehr übersichtlich und leicht zu nutzen. Um wiederholte Konfigurationen zu vermeiden, lassen sich Alert-Vorlagen verwenden.
Das Programm listet die überwachten Geräte beziehungsweise die Monitore sauber und ordentlich auf, unterteilt in Live-Monitore, tote Monitore und automatisch generierte Checks. Den jeweiligen Status eines Monitors repräsentieren verschiedenfarbige Icons.
Wer es noch bunter mag, kann relativ leicht eine grafische Repräsentation des Netzwerks erzeugen, notwendig ist dies allerdings nicht.
Wie jedes gute Monitoring-Tool bietet auch Eye-Pro eine Fülle vorgefertigter Berichte. Diese Berichte sind auf die Bedürfnisse von Administratoren zugeschnitten, nicht auf die des gehobenen Managements.
Zur Ausgabe der Berichte nutzt das Programm einen Web-Browser. Leider bietet Eye-Pro dem Administrator keine Möglichkeit, eigene Berichte zu entwerfen. Benötigt er eine spezielle Report-Vorlage, muss er sich an Alchemy Lab wenden. Die Entwickler dort sind – gegen entsprechendes Entgelt (15 Dollar pro Stunde) – gern bereit, die Wünsche des Administrators zu erfüllen.
Der Funktionsumfang von Eye-Pro lässt sich mit zusätzlichen Programmen aus dem Hause Alchemy Lab erweitern, etwa mit dem Asset-Tracker, der Netzwerkgeräte inventarisiert und ein Auditing der Hard- und Softwarekomponenten durchführt.
Netzwerk- beziehungsweise Dienste- und Protokoll-Monitoring muss nicht teuer sein, wie zwei der drei Testkandidaten unter Beweis stellen.
Wer ein reich ausgestattetes, leistungsfähiges und dennoch preisgünstiges Monitoring-Produkt sucht und außerdem die heimische Industrie unterstützen möchte, dem sei Paesslers PRTG-Netzwerk-Monitor ans Herz gelegt. Das Produkt erfüllte alle Anforderungen, ließ sich leicht in Betrieb nehmen und nicht aus der Ruhe bringen. Überladen wirkende Listen und Übersichten kann vermeiden, wer bei der Auswahl der Sensoren behutsam vorgeht.
Was Features und Funktionsumfang, Berichte und Informationspräsentation betrifft, ist Ipswitchs Whatsup-Gold dem deutschen Produkt nahezu ebenbürtig. Ein Minuspunkt ist jedoch der hohe Preis. Deshalb ging die Auszeichnung »Referenz« von Netzwerk Computing an den PRTG-Netzwerk-Monitor.
Alchemy-Eye glänzt nicht mit Features, sondern beschränkt sich auf das Wesentliche: die kontinuierliche Beobachtung von Netzwerkdiensten und -protokolle sowie das Auslösen von Aktionen bei Abweichungen von der Norm. Das Produkt ist schlank, schnell, einfach anwendbar und preiswert – damit verdiente es sich die Auszeichnung »Preis-Leistung«.
Jedes Produkt wurde auf einem Computer im Netzwerk installiert, in dem mehrere Windows-Server-2008-Maschinen, ein Exchange-Server und ein SQL-Server ihren Dienst verrichteten.
Die Maschinen im Netzwerk waren über einen Fast-Ethernet-Switch sowie einen WLAN-Router miteinander verbunden. Die eine Anbindung ans Internet erfolgte über einen ADSL-Router. Die Client-Maschinen arbeiteten mit unterschiedlichen Betriebssystemen, darunter Windows-XP, Windows-Vista und Linux.
Zu den im Netzwerk ausgeführten Diensten und Protokollen gehörten neben anderen TCP/IP, DNS, POP3, SMTP, IMAP, SNMP, HTTP, HTTPS und FTP.
Nach der Installation und Konfiguration der Monitoring-Programme ließen wir sie das Netzwerk erforschen und eine Weile Informationen über die installierten Dienste und Protokolle sammeln. Anschließend wurden Schwellenwerte eingestellt und auszuführende Aktionen definiert.
Untersucht wurde, ob die Programme Schwellenwertüberschreitungen, sich ändernde Systemzustände und Performance-Einbrüche erkennen und wie vorgesehen reagieren.