»Netzwerkmarkt für Home Entertainment entwickelt sich enorm«. Mit Ciscos Consumer-Sparte Linksys und der vor kurzem erfolgten Akquisition des skandinavischen UE-Spezialisten Kiss Technology drängt der weltweit größte Netzwerkausrüster verstärkt auf den wachsenden Konvergenzmarkt. CRN-Mitarbeiter Dr. Joachim Gartz sprach mit Andreas Dohmen, Vice President Channel Europa, über Ciscos organisatorische Neuordnung der EMEA-Region und die strategischen Ziele im Home Entertainment-Bereich.
CRN: Im EMEA-Bereich sind kürzlich Umstrukturierungen bei Cisco erfolgt. Warum war es notwendig, das Organisationsschema zu ändern?
Dohmen: Cisco hat Anfang Juni eine Reihe organisatorischer Veränderungen bekannt gegeben. Zu diesen Änderungen gehört eine neue geografische Struktur mit drei neuen Regionen: Märkte der Schwellenländer, europäische Märkte sowie die USA und Kanada. Die Regionen Asien/pazifischer Raum sowie Japan bleiben unverändert. In den vergangenen drei Jahren war unsere Geschäftstätigkeit in fünf Regionen unterteilt: USA, Americas International, EMEA, Asia Pacific und Japan. Die Ausgewogenheit in allen Märkten war in den letzten acht Quartalen eine der größten Stärken von Cisco. 54 Prozent der gesamten Aufträge stammen aus Märkten außerhalb der USA. Während die traditionellen Märkte kontinuierlich das Wachstum von Cisco fördern, richten wir nun verstärkt unseren Blick auf Wachstumspotenziale in Märkten der Schwellenländer.
CRN: Welche Konsequenzen hat für Cisco die zunehmende Vertikalisierung der Märkte?
Dohmen: Es bieten sich für uns bezüglich Vertrieb und Kommunikation neue Marktchancen, die wir gerne nutzen wollen. Die zunehmende Vertikalisierung der Märkte gibt uns außerdem die Möglichkeit, neue, lukrative Segmente zu erschließen, die eine spezifische Lösungsintelligenz erfordern. Gleichzeitig verbessert sich die Relevanz unserer Produkte, da diese Prozesse und Ressorts betreffen, die sonst mit IT/TK-Produkten nicht adressierbar waren.
CRN: Welche Ziele verfolgt Cisco mit den jüngst erfolgten Akquisitionen von Linksys und Kiss?
Dohmen: Mit der Übernahme von Kiss bleibt Cisco der Strategie treu, sich neue feature-reiche Technologien anzueignen und sie rasch in das Produktportfolio zu integrieren. Der Netzwerkmarkt für Home Entertainment entwickelt sich enorm. Kiss wird die Cisco-Divison Linksys mit seiner VoIP-Technologie sowie der Wireless- und Netzwerk-Hardware verstärken, um die führende Marktposition in diesem Wachstumssegment weiter auszubauen.
CRN: Wie wichtig ist der Digital Home-Bereich für Cisco?
Dohmen: Das ist natürlich ein ganz wichtiges Thema. Allein in Deutschland hat sich seit 2002 die Zahl der privaten Breitbandanschlüsse mehr als verdoppelt. Arbeiten, lernen, spielen und auch das Leben zu Hause wird zunehmend von Technologien geprägt. Immer mehr Elektronikgeräte im häuslichen Einsatz, insbesondere aus der Unterhaltungselektronik, funktionieren vernetzt: DVD-Recorder, Computer, Fernseher, Hifi-Anlage, (IP-) Telefon, etc. Die Entwicklung der erforderlichen Produkte für eine vernetzte Infrastruktur treibt Cisco in Richtung IP-basierter Konvergenz voran. Weltweit schätzen Marktforscher, dass bis zum Jahr 2009 über ein Drittel der Haushalte vernetzte Elektronikgeräte im Einsatz haben werden.
CRN: Welche Marktanteile besitzt Cisco gegenwärtig im Netzwerkbereich und im Digital Home-Bereich und welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Dohmen: Laut der Marktanalysten von Instat lag der weltweite Umsatz beim Home Networking im Jahr 2004 bei 3,9 Milliarden US-Dollar. Bis 2009 soll der Markt auf 16,1 Milliarden US-Dollar anwachsen. Wie bei allen Technologien streben wir auch hier an, eine führende Marktposition einzunehmen.
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