Neue Portale im Saarland

30. November 2006, 11:27 Uhr | Markus Bereszewski

Neue Portale im Saarland Wirtschaftlichkeit, Transparenz, Barrierefreiheit, mehr Services für die Bürger: Stichwörter, die bei dem neuen Aufbau und der neuen Struktur der mehr als 100 saarländischen Web-Portale eine große Rolle gespielt haben.

Um den Bürgern noch stärker miteinander verknüpfte Informationen und Dienste via Internet anzubieten, wurde Ende 2005 ein kompletter Relaunch aller Web-Portale des Saarlands beschlossen und geplant. Es wurde nach einer praktikablen Lösung gesucht, die Redaktionsprozesse flexibel gestaltet, eine hohe Benutzerfreundlichkeit besitzt, Barrierefreiheit sicherstellt und darüber hinaus Kosten für Agenturleistungen einspart. Eine weitere wichtige Zielsetzung lag in der Realisierung eines völlig neuen Vernetzungskonzepts. Strukturen und Inhalte sollten so miteinander verknüpft werden, dass die heterogenen Nutzergruppen individuell relevante Informationen möglichst gebündelt finden können. Für den Relaunch im Herbst 2006 wurden unter diesen Kriterien kommerzielle Systeme aber auch ­einige Open-Source-Produkte auf Herz und Nieren geprüft. Die Entscheidung fiel nach einem um­fangreichen Ausschreibungsverfahren mit Präsentationen und Test­installationen auf ein Content ­Management System (CMS) von RedDot. Da das Saarland bereits seit 2000 mit dem Hersteller arbeitet, konnten aufwändige Schulungen entfallen. Nach einer vergleichsweise kurzen Umstellung laufen die Web-Portale heute effizient und inhaltlich vollständig mit der Lösung, so beispielsweise:
• www.saarland.de
• www.wissenschaft.saarland.de
• www.polizei.saarland.de
• www.wahlen.saarland.de
• www.bildungsserver.saarland.de
• www.standort.saarland.de
• www.statistik.saarland.de
Der Staatskanzlei war nicht nur an schnellen Redaktionsprozessen gelegen, die Informationen sollten auch barrierefrei für Behinderte und Menschen mit Sehschwächen zugänglich sein. Hierfür wird der Web Compliance Manager eingesetzt, den die Oldenburger gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut FIT entwickelt haben. Er dient der umfangreichen, automatischen Qualitätssicherung von komplexen Websites, Intranets und Portalen durch Prüfung auf Barrierefreiheit, (X)HTML-Konformität, Rechtschreibung, Link-Konsistenz und selbst definierte Standards (beispielsweise Produktnamen oder Corporate Design-Richtlinien). Fehler oder Optimierungsmöglichkeiten werden bereits bei der Erstellung von Webseiten automatisiert angezeigt und können so leicht von den Autoren geändert werden. Die zugrunde liegenden Prüfregeln werden vom Fraunhofer-Institut FIT regelmäßig aktualisiert.

Ressort-Grenzen werden aufgebrochen
Als weitere Anforderung sollten im Interesse der Internetnutzer die Grenzen zwischen den Ressorts aufgebrochen werden. Deshalb wurden Strukturen und Inhalte miteinander verknüpft. Es wurden Themenrubriken mit Schlagworten für ganz unterschiedliche Content-Typen (beispielsweise Pressedienste, Newsletter, Veranstaltungen, Broschüren, Links, Kontakte) eingeführt. Vom Autor können diese Kategorisierungen per Mausklick während der Erstellung hinzugefügt werden. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt den Mehrwert dieser neuen Art der Inhaltsvernetzung: Publiziert die Internetredaktion aus dem Ressort Gesundheit eine Meldung zu »Gesundheitsprävention durch sportliche Bewegung« im Themenportal »Gesundheit«, erhält diese Meldung neben dem Schlagwort »Gesundheit« auch das Schlagwort »Sport«. Die Redaktion des Ressorts »Sport« wird automatisch darüber informiert und hat die Möglichkeit, diese Meldung auch für das eigene Themenportal zu übernehmen. Der Internetnutzer, der sich beispielsweise für Sport interessiert, bekommt dadurch auch interessante Neuigkeiten aus anderen Ressorts geboten. Das war bislang nicht automatisiert möglich. Informationen wie beispielsweise themenbezogene Meldungen des Statistischen Amts werden heute an den inhaltlich richtigen Stellen und nicht nur unter »Statistisches Amt« aufgeführt.

Integrierte RSS-Feeds
Um die Informationsvielfalt zu erweitern, wurden mehrere Drittsysteme mit den Portalen verbunden. Hierzu zählen beispielsweise unterschiedliche Datenbanken – etwa zur Rechtsprechung oder umfangreiche Umweltdaten – und ein Pressedienst. Neu veröffentlichte Inhalte können dank RSS (Really Simple Syndication) automatisch in regelmäßigen Abständen auf die Computer oder andere Endgeräte wie Handys oder PDAs der Abonnenten geladen werden. Dadurch bekommt der Nutzer die jeweils neuesten Informationen automatisch und bequem geliefert. Gleichzeitig integriert das neue Webportal www.saarland.de auch externe RSS-Feeds wie die News des Saarländischen Rundfunks in die eigenen Seiten. Über AJAX (Asynchronous JavaScript and XML)-Module erhalten sowohl die Besucher von www.saarland.de als auch die Redakteure mehr Komfort: So arbeitet das Suchfeld auf der Website mit »type-ahead« Technologie, die bereits beim Eintippen der ersten Buchstaben die Suchmaschine anfragt, um dem Nutzer eine Liste mit Vorschlägen häufig genutzter Suchbegriffe zu geben. Durch den Einsatz des CMS wurde es möglich, Internet-Inhalte »gleich an der Quelle« zu generieren und zu pflegen. Die Abhängigkeit von IT-Experten wie Webmastern oder Dienstleistern konnte auf ein Minimum reduziert werden. Die über 100 dezentral arbeitenden Webautoren können sich nun voll auf die Inhalte konzentrieren und gelangen selber zu schnellen Ergebnissen. Die Vernetzung von Inhalten über Schlagworte ermöglicht es ihnen, aus ­einem reichen Angebot viele in­teressante Informationen zu veröffentlichen. Mit dem Relaunch von www.saarland.de und den 100 angeschlossenen Portalen im Jahr 2006 konnten das Ziel »mehr Bür­gernähe im Internet« zügig umgesetzt werden. Als weitere Ausbaustufe werden die Informationsplattform www.saar­land.de und der Onlinedienstebereich des Saarlandes mit den Bürgerdiensten (Lebenslagen, Formulare, Verfahren, Behörden) noch enger zusammenwachsen.


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