Die schwierige Aufgabe von Bruckbauer wird es demnach sein, neben der Restrukturierung und dem Aufbau des Carrier-Vertriebs auch intern für einen Umschwung zu sorgen. Standortschließungen, von denen unter anderem in einer DPA-Meldung die Rede war, wird Bruckbauer hingegen nicht ankündigen müssen: »Die Funkwerk AG – und nicht nur FEC – wird rund hundert von derzeit knapp 1.600 Arbeitsplätzen abbauen. Von diesem Abbau sind rund 60 bis 65 Stellen bei dem erst kürzlich übernommenen, französischen Beschallungsspezialisten Bouyer betroffen«, erläutert Bruckbauer. Über die in einigen Medien verkündeten Schließungen bei FEC habe er sich geärgert, da diese Berichte schlicht falsch seien. »Das ist völlig aus der Luft gegriffen: Es gab bisher keine Schließungen und es sind derzeit auch keine geplant«. Fest steht jedoch ein Teilrückzug: »Wir werden uns im Auslandsgeschäft aus einigen wenigen Ländern wieder zurückziehen, wo wir bislang nur schwach aufgestellt waren«, räumt Bruckbauer ein.
Klar ist dennoch, dass die Muttergesellschaft Funkwerk AG von Bruckbauer erwartet, dass sich seine Rettungsstrategie in absehbarer Zeit auch in Form von besseren Geschäftszahlen bemerkbar macht. Unter Zeitdruck habe ihn die Firmenmutter nicht gesetzt, betont der neue FEC-Chef. »Druck spüren wir vom Markt und von unseren Kunden. Dem stellen wir uns«. Sollte sich jedoch der Ausbau des Carriergeschäft als Flop erweisen und sollte das Partnergeschäft eher ab- als zunehmen, dann könnte dem neuen Chef doch noch die unangenehme Rolle des Hiobs-Botschafters zufallen: »Wenn sich dort nichts entscheidendes verändert, gibt es den Laden spätestens in drei Jahren nicht mehr«, ist ein früherer Mitarbeiter überzeugt. Die Herauslösung der profitablen Funktel könnte ein Indiz dafür sein, dass die Firmenleitung eine Bruchlandung von FEC zumindest nicht völlig ausschließt.
Mit freundlicher Genehmigung der Computer Reseller News