Neuer Skype-Trojaner entdeckt
Antivirenexperten haben einen neuen Trojaner ausfindig gemacht, der es auf die Daten von Skype-Nutzern abgesehen hat. Der mit Koobface verwandte Wurm saugt Logins und Kontaktdaten aus Nutzerprofilen ab und verbreitet dabei auch infizierte Links über das VoIP-Tool.

Für Cyberkriminelle bieten soziale Netzwerke und andere Tools des Web 2.0 eine wahre Fundgrube an Möglichkeiten: Wenn sie erst einmal Zugriff auf Konten und Logins bekommen, haben sie damit auch gleich zahlreiche neue Kontaktdaten in der Hand, sowie eine unauffällige Möglichkeit, diese über den geknackten Account anzugreifen. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass nach den sozialen Netzwerken jetzt auch andere beliebte Tools verstärkt ins Visier der Hacker geraten. Derzeit ist es vor allem das weit verbreitete VoIP-Kommunikations-Tool Skype, auf das es die bösen Buben aus dem Netz abgesehen haben. Nachdem im August mit »Trojan.Peskyspy« ein erster speziell auf Skype zugeschnittener Trojaner aufgetaucht war, der die Gespräche aufzeichnete und den Angreifern als aufgezeichnete Audio-Datei zur Verfügung stellt (siehe: »Trojaner zeichnet Skype-Gespräche auf«), ist jetzt noch ein zweiter Kandidat aufgetaucht – der aber noch wesentlich gefährlicher als sein Vorgänger ist.
Der neue Skype-Trojaner »TROJ_VILSEL.EA« ist laut der Experten von Trend Micro in seiner Arbeitsweise ein naher Verwandter des Koobface-Wurms, der bereits seit einiger Zeit in zig verschiedenen Varianten erfolgreich die sozialen Netzwerke durchkämmt (siehe »Koobface: Malware-Baukasten für Angriffe auf Social Networks «). Auf infizierten Rechnern greift er neben den Skype-Zugangsdaten des Opfers auch dessen Kontaktliste und weitere Daten aus dem Profil ab, um sie anschließend den Hintermännern zuzusenden. Gleichzeitig versendet der Trojaner auch noch Instant-Messages an die Kontakte über Skype, die Links zu verseuchten Webseiten enthalten. Auf diesem Weg versucht der Trojaner, auch gleich die Kontakte eines infizierten Accounts mit zu verseuchen. Auch wenn der Schädling nicht direkt aus der Familie von Koobface stammt, halten es die Fachleute für durchaus möglich, dass auch Koobface selbst in einer neuen Variante schon bald ebenfalls Skype angreifen könnte.