Neues Microsoft Media Center : Mit System-Buildern zum Consumer-Erfolg. Microsoft will mit der aktuellen Version des Betriebssystems Windows XP Media Center 2005 endgültig den Schritt ins Wohnzimmer tun. Die erhoffte Vervielfachung der Verkaufszahlen sollen System-Builder mit selbstgebauten PCs schaffen.
Co-Autor: Matthias.Parbel
Die Geschichte ist ein Rad. Was zu Zeiten des Commodore C 64 selbstverständlich war, den Fernseher mit dem Computer zu verbinden, soll jetzt wieder kommen: Mit zwei Versionen der Media-Center-Software hat Microsoft schon versucht, diese beiden Welten miteinander zu verbinden. Aber die bisher verkaufte eine Million Geräte weltweit sind kein überragender Erfolg, zumal die Software mit Qualitätsproblemen zu kämpfen hatte. Mit der neuen Version Media Center XP 2005 soll nun alles besser werden. »Wir werden vier- bis fünfmal so viele Lizenzen verkaufen«, ist sich Bill Gates, Chief Software Architect bei Microsoft, sicher.
Die neue Version bietet eine verbesserte Benutzeroberfläche, integriert Programme wie den Windows Media Player 10 und den Windows Movie Maker 2.5. Darüber hinaus erlaubt sie das Brennen von CDs und DVDs und unterstützt erstmalig zwei TV-Tuner. So kann der Nutzer nun einen Film ansehen, während ein anderer aufgezeichnet wird. Neben diesen Detailverbesserungen ist es vor allem die erhöhte Fachhandelsunterstützung, welche die Prognose von Gates realistisch erscheinen lässt.
Jetzt sollen nicht nur die großen OEM-Partner wie FSC oder Dell Media-Center-PCs selbst assemblieren dürfen, sondern auch die weltweit über 800.000 System-Builder. Einige deutsche Händler äußerten sich auf dem System-Builder-Summit in der vergangenen Woche schon sehr angetan von der Microsoft-Ankündigung.
So hat etwa Sven Litke, Geschäftsführer von H&L Computer, schon früh die Chancen und Möglichkeiten von Media Center eruiert, konnte damit bisher aber nur schwer bei den Kunden landen. Einzig seine so genannten »Freak«-Kunden, also bastelfreudige Hardcore-Gamer und dergleichen, haben schon intensiver mit Media Center experimentiert. Sie bemängelten aber zahlreiche Defizite insbesondere bei der Integration verschiedener digitaler und analoger Medien wie TV. Mit der neuesten Version von Media Center scheinen die wichtigsten Mängel beseitigt. Daher ist Litke extrem zuversichtlich, dass das Geschäft mit Media-Center-PCs nun ins Rollen kommt. Auch Dirk Hartmann, CEO von Tarox, gibt sich zuversichtlich. Er war schon bei der Europa-Premiere von Media Center in Athen dabei. »Wir hatten das einzige funktionierende System, das haben sie bei der Vorstellung auch hoch gehalten«, freut sich Hartmann.
Tarox hat sich bisher jedoch hauptsächlich auf das B-2-B-Geschäft konzentriert, will nun aber auch verstärkt Consumer ansprechen. Und da setzt Hartmann große Hoffnungen in Media Center 2005. Er hält die neue Version für so ausgereift, dass damit wirklich Consumer angesprochen werden können. Einfache Bedienung per Fernbedienung, wie man das aus dem Wohnzimmer gewöhnt ist, sind für Hartmann Erfolgsfaktoren. Auch die vielen neuen Formfaktoren der Geräte vom Würfel-PC bis hin zum 19-Zoll-Hi-Fi-Design sind für Hartmann eine Bereicherung, die dem Konvergenz-Geschäft nur gut tun kann.
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