Oberleitungen für das Postbank-RZ
Oberleitungen für das Postbank-RZ. Eine neuartige Trassenführung der Kabel und isolierte »Reparaturpunkte« bringen bisher nie da gewesene Flexibilität und Sicherheit in das Bonner Rechenzentrum der Postbank.

Oberleitungen für das Postbank-RZ
Die Aufgabenstellung der Postbank-IT-Tochter Postbank Systems für die IT-Infrastruktur-Spezialisten von Imtech ICT und Rittal war schwierig, aber klar: Innerhalb von vier Wochen sollten 50 Netzwerk- und Serverschränke mit insgesamt 50 Trunkkabeln mit 24 KAT-5-Kanälen und 50 32-fasigen LWL-Kabeln vernetzt werden. Datenkabel im Doppelboden mit möglichen Beeinträchtigungen des Klimahaushalts sollten nicht sein, offener Zugang war die Devise. Aus baulichen Gründen war es auch nicht möglich, die Kabel an
der Deckenkonstruktion anzubringen. Blieb nur eine Spezialtrasse über die Schrankdächer.
Dazu mussten stabile Kabelkanäle auf den Racks aufgebaut werden, die in unterschiedlichen Höhen parallel sowie übergreifend zu den Schrankreihen verlaufen. Dabei benötigen die auf den Rittal TS 8 Schränken aufgesetzten Träger für die Kabeltrassen eine besonders stabile Rackkonstruktion. Glücklicherweise hält der TS 8 Schrankrahmen mit rund 1,5 Tonnen Tragkraft schon einiges aus. Um Ordnung ins Kabelmanagement zu bekommen, befestigte man im oberen Bereich des TS 8-Racks zusätzliche Montage-Chassis, an denen jeweils vier Trassenstiele als Träger der Kabelkanäle senkrecht durch das Dach montiert wurden. Für mehr Ordnung im Kabelkanal sorgen speziell angefertigte Trunkkabel, die 24 einzelne Kat 5-Kabel enthalten und bereits bei der Herstellung auf Länge zugeschnitten waren. Kurz: Mit der gefundenen Lösung können 4000 bis 8000 Kabel über ein Trassensystem auf den Schrankdächern installiert werden.
»Patchcenter« schafft mehr Sicherheit
Für solche Kabelmengen müssen natürlich auch betriebswirtschaftlich sinnvolle und technisch sichere Reparaturabläufe gefunden werden. Nehmen doch praktisch täglich Netzwerk-Techniker im Rechenzentrum Veränderungen vor. Um hierbei größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, hat man sich bei Postbank Systems für eine strikte räumliche Trennung von aktiven Komponenten (Servern und Switches), die nur bei unmittelbarer Havarie angefasst und umgesteckt werden dürfen, und Komponenten (Patchfelder), die für Korrekturen und Veränderungen ausgelegt sind, entschieden. Durch diese Zentralisierung von »Reparaturpunkten« müssen sich die Netzwerker und Service-Techniker in der Regel nicht im Doppelboden oder auf der Kabeltrasse bewegen, sondern sind lokal auf das »Patchcenter« beschränkt.
Jedes Kabel exakt definiert
Zur Beschleunigung von Reparaturen und sonstigen Eingriffen trägt ebenso bei, dass jedes Kabel mit einer Nummer sowie einer bestimmten Farbe gekennzeichnet ist und sich somit immer eindeutig zuordnen lässt. Im Störfall fängt keiner an zu suchen, denn jedes Kabel ist genau definiert. Bei Netzwerkarbeiten gehen die Techniker immer nach einem genau beschriebenen Aufgabenplan vor und arbeiten mit einem Koordinatensystem, das bei der Zuordnung der Steckverbindungen hilft, exakte Vorgaben ab.
Mit der neuen Netzwerkinfrastruktur, die mit einer außergewöhnlichen Kabeltrassen-Lösung Ordnung und Überschaubarkeit ins Rechenzentrum bringt, und einer Patch-Center-Lösung, die höchste Flexibilität und einfachste Montage ermöglicht, glaubt man bei Postbank Systems, dass die RZ-Infrastruktur für die nächsten Jahre und die nächsten Anforderungen mehr als fit ist.