Offshore-Euphorie flaut ab

7. Oktober 2008, 14:30 Uhr |

Die Anzahl der Unternehmen, die planen, ihren Anteil an Near-/Offshore-Kapazitäten zu erhöhen, ist nur geringfügig höher als die Zahl derer, die das Gegenteil wollen. Es wird immer klarer, dass lokale Schnittstellen unverzichtbar sind.

Entscheidungen, die die Verlagerung bzw. Nutzung von IT-Kapazitäten in Near-/Offshore-Regionen betreffen, werden mittlerweile differenzierter betrachtet und Kosten- und Nutzenvorteile genauer hinterfragt, so eine Umfrage von Pierre Audoin Consultants (PAC) im deutschsprachigen Raum. Von den knapp 800 befragten Unternehmen setzt nahezu ein Drittel Offshore oder Nearshore ein. 40 Prozent dieser Unternehmen werden das Niveau ihrer Near-/Offshore-Kapazitäten in naher Zukunft konstant halten. Ein Rückgang der Dynamik ist klar erkennbar. So planen zwar rund 28 Prozent der Unternehmen einen weiteren Aufbau ihrer Near-/Offshore-Kapazitäten, rund 22 Prozent geben jedoch ebenso an, ihre entsprechenden Kapazitäten wieder zu verringern. PAC geht außerdem davon aus, dass die Bedeutung lokaler Schnittstellen zum Kunden eine Renaissance erfahren wird: Im Bereich Application Management sowie bei Remote Infrastructure Services, wo je nach konkreter Aufgabenstellung lokale Schnittstellen und Kompetenzen wie Sprache und Kultur von Vorteil sind, sind die Near-/Offshore-Planungen eher leicht rückläufig. Im Bereich der Softwareentwicklung, wo die Bedeutung lokaler Schnittstellen im Vergleich dazu nicht so sehr von Bedeutung sind, ist der Trend, diesen Bereich an Near-/Offshore-Kapazitäten zu übergeben, weiterhin ungebrochen. Laut PAC findet auch keine automatische Verlagerung von Aktivitäten per se in Niedrigkostenstandorte statt. Vielmehr rückt die Frage nach den notwendigen Kompetenzen wieder verstärkt in den Vordergrund. Laut Umfrage ist nach wie vor Osteuropa die Nummer 1 unter den bevorzugten Near-/Offshore-Standorten für Unternehmen aus der DACH-Region. Der bislang traditionell führende Offshore-Standort Indien hat an Bedeutung zugunsten von China verloren.


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