Elektroschrott

Onlinehändler zur Rücknahme verpflichtet

22. September 2020, 11:30 Uhr | Sabine Narloch
© mekcar - Fotolia

Steht ein Onlinehändler in der Pflicht, Elektroschrott zurückzunehmen? Wie eine Studie der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) ergab, meinen 77 Prozent der Befragten, dass er dies nicht tun müsse. Fälschlicherweise.

Irgendwann geben Computer, Radio & Co. den Geist auf – und es stellt sich die Frage: Wohin damit? In den normalen Müll? Dass dies die richtige Vorgehensweise ist, glaubt in Deutschland je nach Elektrogerät zumindest ein Drittel bis die Hälfte der 1.000 Befragten der Studie »Wie tickt E-Schrott-Deutschland?«. Doch im entsprechenden Gesetz, dem ElektroG, ist sehr wohl geregelt, dass stationärer und Onlinehandel verpflichtet sind, Altgeräte zurückzunehmen. Zudem hatte die EU ein Elektroschrott-Sammelziel von 45 Prozent vorgegeben, das Deutschland im Jahr 2018 mit 43,1 Prozent knapp verfehlt hat. Seit 2019 gilt die erhöhte Quote von 65 Prozent. »Enorme gemeinsame Anstrengungen sind nun erforderlich, um diese Quote zu erreichen«, schreibt Stiftungsvorstand Alexander Goldberg im Studien-Intro.

Doch in puncto Onlinehandel komme es immer wieder zu Missständen. So werde über die angebotenen Rückgabemöglichkeiten teilweise nicht ausreichend informiert oder es werden bei der Stiftung EAR nicht registrierte Elektroartikel zum Kauf angeboten. Die Stiftung Elektro-Altgeräte Register registriert die Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten und koordiniert die Bereitstellung der Sammelbehälter sowie die Abholung der Altgeräte bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern in der Bundesrepublik Deutschland. Hierfür hat das Umweltbundesamt der Stiftung hoheitliche Aufgaben aus dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) übertragen.

Über solides Entsorgungswissen in Bezug auf Elektroschrott wüssten laut Studie nur sechs bis acht Prozent der Befragten Bescheid. Hier will die Stiftung EAR unter anderem mit der Aufklärungskampagne »PLAN E« entgegenwirken und Wissenslücken schließen.

Zur Methodik:
In einer ersten qualitativen Untersuchungsphase wurden Online-Tagebücher für die ethnographische Selbstbeobachtung mit Fokusgruppen für die vertiefende Diskussion kombiniert. Die Erhebung fand an verschiedenen regionalen Standorten statt. Die Ergebnisse daraus wurden anschließend durch eine repräsentative Online-Befragung von 1.000 in Deutschland lebenden Personen quantitativ validiert und vertieft.


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