Oracle erneuert Applikationen
Oracle erneuert Applikationen. Oracle wird die zugekauften Peoplesoft-Applikationen noch bis 2013 unterstützen. Doch schon 2008 soll eine neue Produktlinie auf den Markt kommen.

Oracle erneuert Applikationen
In der eineinhalb Jahre währenden Schlacht um Peoplesoft hatte es Oracle-Chef Larry Ellison an harten Worten und spitzen Bemerkungen nicht fehlen lassen. Seit die Übernahme für 10,3 Milliarden Dollar im Januar über die Bühne gegangen ist, bemüht er sich, die Wogen zu glätten. Schließlich möchte er 95 Prozent der Peoplesoft-Anwender halten. Vor allem SAP versucht, Kunden abzuwerben.
Kurz- und mittelfristig werden Wartung und Support über den Erfolg entscheiden. Bis 2013 will Oracle daher die aquirierten Produkte pflegen. Im nächsten Jahr soll Peoplesoft Enterprise im Release 9.0 erscheinen und die Software von J. D. Edwards in der Version 8.12. Auch die Applikationsserver der Wettbewerber IBM und BEA werden weiterhin unterstützt, ebenso die Datenbanken von IBM. Ebenfalls nächstes Jahr liefert Oracle die Version 12 der eigenen E-Business Suite aus.
Ellisons strategisches Hauptaugenmerk gilt indes dem Projekt Fusion: einer künftigen Produktlinie, die die vorhandene Anwendungssoftware ablösen soll. Die Grundlage bilden Java- und Webservices-Technologien, ferner Dynamic HTML. Neben operativen Belangen geht es auch um informierende Aspekte. Erste Applikationen werden schon 2007 erhältlich sein, ein komplettes Paket dann 2008. Als Senior Vice President soll John Wookey die Verschmelzung der Applikationen organisieren.
Um Kosten zu sparen, nutzt Oracle Synergien: bei Verwaltung und Vertrieb werden rund 5000 Mitarbeiter entlassen, vorwiegend ehemaliges Peoplesoft-Personal. Peoplesoft hatte etwa 11000 Beschäftigte, in dem fusionierten Unternehmen werden es insgesamt nun etwa 50000 sein.