Ausbau des Portfolios

Oracle kauft Projektmanagement-Spezialisten Primavera

16. Oktober 2008, 10:26 Uhr | Michael Hase

Der Software-Konzern Oracle übernimmt mit Primavera einen Spezialisten für Projektmanagement. Der US-Anbieter gilt als Marktführer in diesem Segment und bringt Technologien mit, über die Oracle bislang nicht verfügte.

Oracle hat erneut zugeschlagen und ein Unternehmen gekauft: Der Software-Hersteller Primavera bringt Technologien ins Portfolio ein, die Oracle bisher nicht anbieten konnte: Lösungen für das Projekt- und Portfolio-Management. Der Anbieter hat 5.000 Kunden, 2,5 Millionen Anwender und erzielte mit 400 Mitarbeitern zuletzt einen Jahresumsatz von 176 Millionen Dollar. Die führende Stellung von Primavera wird von den Analysten von Gartner bestätigt, die den Spezialisten im Leaders Quadrant für IT Project and Portfolio Management (PPM) platzieren. Für Oracle ist der Spezialist in mehrfacher Hinsicht interessant: Als Basis benötigen die Applikationen ein leistungsfähiges Datenbank-System. Daher bezeichnete Charles Phillips, President von Oracle, die Primavera- Produkte als komplementär zu den Oracle-Angeboten. Außerdem sind unter den Primavera- Anwendern auch zahlreiche Kunden des Erzrivalen SAP.

Hierzulande haben bislang zwei Systemhäuser, Eportis mit Sitz in München und Inteco aus Landshut, den US-Anbieter vertreten. Künftig soll Primavera innerhalb des Oracle-Konzerns als eigenständige Geschäftseinheit agieren, die sich auf Enterprise PPM konzentriert. Der bisherige Primavera-Chef Joel Koppelman wird die Einheit leiten. Sämtliche Partnerbeziehungen sollen wie bisher fortgeführt werden. Die Akquisition wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen. Finanzielle Details nannten beide Unternehmen nicht.

Beim Landshuter Partner Inteco stößt die Ankündigung uneingeschränkt auf positive Resonanz. »Die Übernahme halte ich für ganz hervorragend«, betont Christoph Eckl, Geschäftsführer von Inteco. Mit Oracle habe Primavera einen Übernahmepartner gefunden, der mit seiner Technologiekompetenz und Finanzkraft die notwendige Weiterentwicklung der Lösungen vorantreiben könne. Außerdem erwartet Eckl, dass »Projektmanagement als Disziplin durch die Oracle-Übernahme aufgewertet und bei Anwendern künftig einen höheren Stellenwert erhalten wird«. Für Inteco ist die Akquisition aber auch insofern günstig, als das Systemhaus bereits seit zehn Jahren zu den Partnern von Oracle zählt.

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