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Förderung von Partner-Communities

Oracle sorgt für mehr Durchblick im Channel

Der Software-Konzern Oracle nimmt die Kritik aus dem Channel ernst: Mit Spezialisierungsangeboten und der Förderung von Partner-Communities reagiert das Unternehmen auf den Vorwurf, sein riesiges Portfolio sei inzwischen kaum mehr zu durchschauen.

Autor:Michael Hase • 19.2.2008 • ca. 1:25 Min

Oracle hat eine Reihe von Initiativen im Channel gestartet. Damit möchte der Software-Konzern seinen Partnern helfen, sich im riesigen und ständig wachsenden Oracle-Portfolio zu orientieren. Eine Initiative richtet sich darauf, die Bildung und den Ausbau von Communities im Channel zu fördern. Diese Communities sollen die Kooperation von Partnern unterstützen, die sich auf bestimmte Themenfelder spezialisiert haben. »Vor allem die SOA-Community entwickelt sich sehr gut«, berichtet Silvia Kaske, Director Channel Sales & Alliances bei Oracle Deutschland. »Deutsche Partner spielen darin auch international eine herausragende Rolle.«

Darüber hinaus möchte Kaske den Partnern bessere Trainingsmöglichkeiten eröffnen. Das sei notwendig, weil Kunden immer anspruchsvoller werden und von Systemhäusern umfassendere und tiefere Kenntnisse erwarten. Deshalb sollen sich »Partner stärker spezialisieren«, fordert die Channel-Managerin. »Denn es ist unmöglich, unser ganzes, immer größer werdendes Portfolio zu beherrschen.« Mit beiden Initiativen reagiert das Unternehmen nicht zuletzt auf Kritik aus dem Channel, sein riesiges Portfolio sei inzwischen kaum mehr zu durchschauen.

Auf der anderen Seite erwartet Oracle von den Partnern aber zugleich Eigeninitiative. Die haben fünf deutsche Systemhäuser gezeigt, die Branchenlösungen im Rahmen des Oracle Accelerate- Programms entwickelten. Dabei handelt es sich um Erweiterungen von Oracles ERP-Produkten E-Business Suite und JD Edwards Enterprise One. Die Lösungen der Life-Sciences-Spezialisten Pharmasol und Pyxis wurden von Oracle bereits zertifiziert. Drei weitere Systemhäuser, nämlich Accelion, Evosoft und Promatis, stehen mit ihren Eigenentwicklungen in den Startlöchern. Auch Atos Origin hat eine eigene Lösung konzipiert, die allerdings von Oracle Schweiz betreut wird.

Oracle unterstützt die Accelerate- Partner durch ein vordefiniertes Produkt-Framework und Entwicklungsunterstützung. Den Vertrieb der fertigen Branchenlösung müssen die Systemhäuser allerdings selbst übernehmen.

Sehr zufrieden zeigte sich Channel-Chefin Kaske auch mit dem VAD-Remarketer-Program, für das eine erste Zwischenbilanz vorliegt: 250 Reseller weltweit haben Oracle-Produkte über die Distribution gekauft, ohne Mitglieder im Oracle-Partner-Network zu sein. »Gerade in Deutschland haben wir gute Ergebnisse erzielt «, sieht sich Kaske bestätigt. Hierzulande setzt der Hersteller das Programm gemeinsam mit den Distributoren Actebis Peacock, Azlan und Ingram Micro um.