Oracle hat in den letzten Jahren zahlreiche Unternehmen aufgekauft. Deutsche Kunden fragen sich, ob die Ellison-Company all diese Brocken wirklich verdauen kann.
Deutsche Anwender machen sich große Sorgen über die Produkt- und Servicequalität von Oracle anlässlich der zahlreichen Übernahmen. Nur sechs Prozent der von der Deutschen Oracle Anwender Gruppe (DOAG) Befragten erwarten eine Verbesserung, 57 Prozent sind dagegen pessimistisch und glauben, dass die Produkte und der Service schlechter werden. Die Wachstumsstrategie der Ellison-Company begreifen 55 Prozent als Vorteil für ihr eigenes Unternehmen. 56 Prozent fühlen sich über die Strategie ausreichend informiert.
Die Anpassung insbesondere der Anwendungen an die Bedürfnisse des deutschen Marktes trauen 53 Prozent dem Hersteller zu. Die nötige Software für die Mehrwertsteueranhebung zu Jahresanfang kam ziemlich spät, aber gerade noch rechtzeitig. Den immer wieder vorgetragenen Forderungen nach deutschsprachigem Support hat Oracle immerhin Rechnung getragen: »Wenn der Kunde dies wünscht, erfolgt der Support in derselben Zeitzone«, versichert Günter Stürner, Vice President Business Unit Database. Wenn ein Premium-Support-Vertrag besteht, erhält der Kunden einen deutschsprachigen Situation Manager, der Ansprechpartner bei allen Problemen ist.
Dieser einheitliche Ansprechpartner ist wohl ein wichtiges Argument dafür, dass sich mittlerweile 16 Prozent der Befragten vorstellen können, sich auf Oracle als einzigen Lieferanten im Bereich Business-Software zu konzentrieren: »Noch vor ein paar Jahren hätten wir glatt bei Null gelegen«, sieht Christian von Stengel, Senior Director Applications Germany dieses Resultat als ermutigendes Zeichen.
Viee Kunden kritisieren dagegen, dass die Strategie von Oracle im Bereich serviceorientierte Architektur noch nicht transparent genug sei. Um hier für mehr Klarheit zu sorgen, plant der Hersteller ab Herbst die Einrichtung einer Reihe von SOA-Laboren.