»Orientierung in Richtung IT - Schritt für Schritt«
Trotz zahlreicher neuer Kunden verzeichnete der Mobilfunk-Anbieter O2 in diesem Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang. Hinzu kam im Sommer der Abschied von Deutschland-Chef Rudolf Gröger und die Ankündigung seines Nachfolgers Jamie Smith, dass 700 der 4.700 Jobs gestrichen werden sollen. Dabei steht das Business-Kunden-Segment mit einem Umsatzplus von 20 Prozent ausgesprochen gut da. <i>CRN</i> sprach mit Senior Vice President Business Karola Bode über die Strategie des Mobilfunkanbieters im B-2-B-Segment.
- »Orientierung in Richtung IT - Schritt für Schritt«
- Mittelfristig verstärkt lösungsorientierte Produkte und Leistungen
CRN: Wie hat sich der Business-Geschäftsbereich in diesem Jahr entwickelt?
Bode: O2 hat sich erst im Jahr 2004, also im Vergleich zur Konkurrenz recht spät, entschieden, das Geschäftskunden-Segment fokussiert anzugehen. Seitdem wachsen wir Jahr für Jahr, und haben innerhalb von drei Jahren im Mobilfunk einen Marktanteil von 4,5 Prozent erreicht. Mit der Gesamtentwicklung bin ich sehr zufrieden, denn im gerade zu Ende gehenden Jahr 2007 verzeichneten wir einen Kundenzuwachs von rund 30 Prozent. Da wir, wie alle Telekom-Wettbewerber, mit Regulierungsvorgaben zu kämpfen haben und sich der Preisverfall im Telekommunikationsmarkt verstärkt hat, stieg unser Umsatz nicht ganz so stark, aber immerhin um etwa 20 Prozent. Rund ein Drittel unseres Business- Geschäfts macht dabei das Festnetz aus, zwei Drittel der Mobilfunk. Der Festnetz-Anteil resultiert dabei teilweise aus der im Jahr 2006 vollzogenen Integration der Telefónica Deutschland. Telefónica brachte uns zudem Großkunden wie die Edeka- Gruppe, Eismann oder Lotto.
CRN: Wie werten Sie im B-2-B-Bereich die Aussichten für das kommende Jahr?
Bode: Wir sehen hier für 2008 noch viel Potenzial und ich halte O2 für strategisch gut aufgestellt, denn Hausaufgaben, wie etwa die Integration oder Verschmelzung einzelner Unternehmensteile, haben wir inzwischen gemacht. Dem gegenüber haben die Marktführer sicherlich mehr interne Schwierigkeiten zu überwinden. Hinzu kommt, dass wir größenbedingt sehr viel flexibler auf sich verändernde Marktanforderungen reagieren können.
CRN: Sehen Sie sich im Business-Segment auch im Vorteil gegenüber anderen Telekom-Wettbewerbern, wie etwa QSC oder Arcor?
Bode: Unser größter Vorteil ist, dass wir im Vergleich zu allen Wettbewerbern schneller und flexibler in der Lage sein werden, die Technologien Mobilfunk und Festnetz voll integriert miteinander zu verbinden. Wir sind die Herausforderer im Markt und in Angreiferlaune. Weil wir nicht mit Altlasten oder Integrationsthemen belastet sind, sehe ich uns gut positioniert.
CRN: Wie lauten Ihre Wachstumsziele für 2008?
Bode: Ich gehe davon aus, dass wir wieder deutlich zweistellig wachsen werden, also zwei- bis dreimal so schnell wie der Gesamtmarkt. Dabei werden wir uns stark auf das Thema Konvergenz konzentrieren und damit schwerpunktmäßig den Mittelstand adressieren. Das Mobilfunkgeschäft werden wir zu rund 60 Prozent über unsere Fachhandels- und Systemhauspartner abwickeln und gemeinsam mit den Partnern das Festnetzgeschäft stärker erschließen.