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Outsourcing wächst um acht Prozent

Der weltweite Markt für Outsoucing wird laut den Marktforschern von Gartner auch dieses Jahr weiter wachsen. Allerdings fehlt vielen Unternehmen immer noch eine stringente Sourcing-Philosophie, warnen die Analysten.

Autor:Martin Fryba • 9.1.2008 • ca. 1:00 Min

Die Inder kommen. Im letzten Jahr haben indische Outsourcing-Spezialisten in Europa Fuß gefasst, und in diesem Jahr werden sie ihren Umsatz auf unserem Kontinent noch einmal um 60 Prozent steigern können, so die Prognose von Gartner. Das Paradoxe an dieser Entwicklung ist aber, dass die öffentlich bekannt gemachten Outsourcing-Deals um die Hälfte geschrumpft sind. Die Analysten erklären dies mit einem stärkeren Reifegrad des Marktes, mit der Folge, dass Aufträge auf verschiedene Sourcing-Anbieter verteilt würden. Mega-Deals, die noch vor rund zwei Jahren oft über mehrere 100-Millionen Dollar geschlossen wurden, sind selten geworden. Die Abschlüsse seien aber insgesamt auch vom Volumen her kleiner geworden, beobachtet Gartner.

Und die Unternehmen, die auf Sourcing setzen, müssen sich auf Fallstricke gefasst machen, warnen die Analysten. Die eigentliche Auftragsvergabe sei oft gut durchdacht und ausgearbeitet, aber die Sourcing-Strategie und die Überwachung danach seien nach wie vor unreif. Die erwarteten Kostenvorteile lassen sich so oft nicht realisieren. In Extremfällen könnten mangelndes Vertrauen und fehlende Kontrolle zu einem kompletten Scheitern des Outsourcing-Geschäfts führen.

Und auch den Indern drohen bereits zahlreiche Konkurrenten. Denn bei einer intelligenten Sourcing-Strategie würden Aufträge nicht allein in einem Land durchgeführt, sondern auf mehrere Länder verteilt, so die Empfehlung der Analysten. Insgesamt steht der Sourcing-Markt jetzt am Scheideweg. Modelle wie »Software as a Service« von Herstellern wie Microsoft und SAP könnten sich als ernstzunehmende Alternative zu Outsourcing etablieren, meint Gartner.