Panasonic TK-Sparte setzt auf IT-Handel
Panasonic bringt in Kürze reine IP-Telefonsysteme auf den Markt und will damit neue Partner im IT-Channel gewinnen. Da Lizenzen an eine CPU gekoppelt sind und nur autorisierte Partner das System erweitern können, haben Graumarktgeschäfte künftig kaum mehr eine Chance.
- Panasonic TK-Sparte setzt auf IT-Handel
- Neue Business-Chancen für Reseller
Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine ganz normale Erweiterung des Produktportfolios: Die Telekommunikations-Sparte von Panasonic bringt eine reine IP-Linie auf den Markt. Die neue Reihe mit dem Anfangskürzel »KXTDE « adressiert vorerst mittlere bis große Unternehmen. Am Topmodell »KX-TDE 600« lassen sich bis zu 1.152 SIP-Phones oder 576 IP-Endgeräte anschließen. Doch die scheinbar ganz normale Produktankündigung ist in dreierlei Hinsicht bemerkenswert: •Mit Panasonic bringt ein Unternehmen eine reine IP-Telefonielösung auf den Markt, das bisher ein strenger Verfechter der Hybrid-Lehre war. Während vorerst »nur« die großen Systeme als »VoIP-Pur«-Variante angeboten werden, folgen im kommenden Jahr auch reine VoIP-Systeme für die sehr erfolgreiche Linie »KXTDA 15/30«. Diese Telefonsysteme werden bevorzugt bei kleineren Businesskunden wie Anwaltskanzleien, Arztpraxen oder Werkstätten verbaut – die abgesetzte Stückzahl ist entsprechend hoch. Hintergrund des Schwenks auf IP: Laut Marktforschern wie MZA soll alleine in Deutschland die Zahl IP-basierter Nebenstellen von heute rund 2,4 Millionen bis 2010 auf über 10,5 Millionen anwachsen. Von diesem Wachstumsmarkt will der Hersteller natürlich profitieren. •Panasonic hat bei der neuen Produktlinie die »Fachhandels- Denke« genau berücksichtigt: Der ITK-Fachhändler klickt »virtuelle Slots« an. IP-Nebenstellen werden also so konfiguriert wie Hardware – und sehen auf dem Bildschirm auch genau so aus. Was der Reseller vorher im Original angefasst und installiert hat, übernimmt er nun mit Mausklicks. Neu ist, dass die dabei erforderlichen Lizenzen an eine CPU gekoppelt sind. Nur autorisierte Partner können das jeweilige System erweitern. Dafür muss der Händler zuvor an einer Zertifizierungsschulung teilgenommen haben.
Reseller, die sich mit Ware über Graumarktkanäle eindecken, haben demnach ebenso wenig eine Chance wie Fortbildungsmuffel, die Telefonsysteme installieren, ohne zuvor an einer Schulungsveranstaltung teilgenommen zu haben. »Uns ist es wichtig, dass wir hier auf Anhieb einen hohen Qualitätsstandard erreichen«, erläutert Produktmanager Stefan Berens die Strategie. •Im Zuge der Einführung der neuen IP-Linie will Panasonic verstärkt in den IT-Channel vordringen. Natürlich sollen auch die rund 150 bisherigen Systemhauspartner und die hohe Händler- Anzahl, die ihre Ware über die Distribution bezieht, die neuen Systeme verkaufen können. Panasonic will hier künftig mit Systemhäusern kooperieren, die bisher eher im Bereich Netzwerke oder Software tätig sind. »Resellern aus diesem Bereich ist die VoIP-Welt nicht fremd – deshalb wollen wir hier weitere Partner gewinnen, ohne natürlich die vorhandene Basis zu vernachlässigen «, betont der Panasonic General Manager Andreas Wessel.