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Partnerschaft zahlt sich doppelt aus (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 2.11.2005 • ca. 1:20 Min

Personalabbau ist weniger wichtig
Ein Personalabbau ist dagegen kein bedeutendes Ziel. Mehr als der Hälfte der Befragten bezeichnen ihn als weniger wichtig beziehungsweise unwichtig. Einige Unternehmen nutzen den Spielraum, der durch das Auslagern von Entwicklungsaufgaben geschaffen wird stattdessen, um auf den Einsatz von Freelancern zu verzichten oder inländische durch internationale Anbieter zu ersetzen. Ebenso kann dadurch von Neueinstellungen abgesehen werden.
Beim Grad der Auslagerung zeigen sich die Unternehmen noch zurückhaltend. Der Offshore-Anteil am gesamten Softwareentwicklungsbudget ist bei mehr als der Hälfte der Unternehmen mit zehn Prozent und weniger eher niedrig. Allerdings werden zwei Drittel der Unternehmen ihren Offshore-Anteil in den nächsten drei Jahren erhöhen. Unternehmen, die Offshore-Development planen, möchten mittelfristig einen höheren Anteil erzielen, als dies derzeit auf dem Markt üblich ist.
Offshore-Entwicklung erfolgt arbeitsteilig zwischen Auftraggeber und Lieferanten. Die deutschen Unternehmen erstellen in der Regel zunächst das Sollkonzept und zumeist auch den Systementwurf. Der Programmentwurf wird schon häufiger vom Anbieter ausgearbeitet. Das Coding, also die eigentliche Programmierung, erfolgt offshore. Teilweise übergeben die deutschen Unternehmen auch das Testen an ihren Offshore-Partner ? insbesondere, wenn sie mit indischen Partnern zusammenarbeiten. Einzelne Unternehmen entwickeln dagegen selbst und lassen nur das Testen im Ausland durchführen. Das Testkonzept wird dabei oft vorgegeben. Die Qualitätsprüfung wird häufig vom Kunden selbst übernommen, während die Wartung und das Updating wieder in vielen Fällen in der Ferne erfolgen.
Die bezahlten beziehungsweise kalkulierten Durchschnittsstundensätze für die Offshore-Entwicklerteams unterscheiden sich nach Größenklassen. Größere Unternehmen bezahlen tendenziell höhere Stundensätze als Kleinunternehmen. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass sie in der Regel mit größeren Anbietern mit den entsprechend höheren Overhead-Kosten zusammenarbeiten. Bemerkenswert ist, dass die Stundensätze nicht vom Zielland abhängen. Das liegt daran, dass die Varianz innerhalb der betrachteten Länder höher ist als zwischen ihnen. Damit kann anhand der Stundensätze keine Ländervorauswahl getroffen werden.