Partnerschaft zahlt sich doppelt aus (Fortsetzung)
- Partnerschaft zahlt sich doppelt aus
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Pro und Contra Indien
Die Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit ist ebenfalls hoch. Die deutschen Unternehmen schätzen insbesondere die Fachkompetenz der Offshore-Entwickler (Durchschnittsnote 2,0). Auch die Erreichbarkeit, Zuverlässigkeit, Reaktionszeit sowie Pünktlichkeit der Lieferungen sind gut (Durchschnittsnoten von 2,2 bis 2,4).
Die bekanntermaßen hohe Fluktuation in Indien, die im Branchendurchschnitt zwischen 20 und 30 Prozent betragen kann, spiegelt sich auch in der Bewertung wider. Während indische Partner mit 2,7 die schlechteste Bewertung erhalten, beträgt sie bei Nearshorepartnern 2,1.
Wiederum sind die Unternehmen mit einem Kostenvorteil von 30 Prozent und mehr zufriedener. Die Ursache für diesen statistischen Zusammenhang dürfte umgekehrt sein. Unternehmen, denen es gelingt, eine effiziente und erfolgreiche Zusammenarbeit aufzubauen, werden mit Leistungen von höherer Qualität beliefert und erwirtschaften eine höhere Kostenreduktion.
Offshore-Mitarbeiter sind wesentlich stärker motiviert als die eigenen Mitarbeiter oder Partner aus Deutschland. Auch das Kostenbewusstsein und die Reaktion auf Change Requests sind etwas besser. Dabei schneiden die indischen Partner bei Motivation, Einhaltung von Meilensteinen und der Angebotserstellung besser ab als Nearshore-Partner. Das Projektmanagement und erwartungsgemäß insbesondere die Kommunikation sind bei deutschen Mitarbeitern wesentlich einfacher.
Die interkulturelle Zusammenarbeit mit Offshore-Partnern ist am schwierigsten. Wie zu erwarten war, sind diese Probleme mit Indien deutlich ausgeprägter als im Nearshore-Bereich. Unabhängig von Destination, Größe oder Branche behindern Sprachprobleme die Kooperation. Sie rühren einmal aus der gewählten Kommunikationssprache selbst, aber auch aus dem Unverständnis der Fachsprache her. Darüber hinaus haben rund vierzig Prozent der Unternehmen Probleme mit dem Management-Denken ihrer Offshore-Partner im Hinblick auf Entscheidungsprozesse, Kompetenzregelungen etc… 45 Prozent aller Unternehmen mit indischen Partnern sehen sich mit Barrieren durch Hierarchiedenken konfrontiert, im Nearshore-Bereich sind es lediglich 24 Prozent. Das Arbeiten in unterschiedlichen Zeitzonen, die Technik und die lokale Infrastruktur werden hingegen zumeist als unproblematisch eingestuft.
Der wichtigste Erfolgsfaktor des Offshore-Development ist mit weitem Abstand die Erschließung von Kostensenkungspotenzialen. An zweiter Stelle nennen die Befragten die stärkere Konzentration auf Kernkompetenzen, obwohl dies für viele von ihnen nicht eine wichtige Zielsetzung war. Ebenfalls als einen großen Vorteil sehen über die Hälfte der Befragten in der Möglichkeit, das Personal in der eigenen IT-Abteilung zu verringern. Eine Verbesserung in der Reaktionsgeschwindigkeit bei marktlichen Änderungen sowie die bessere Planbarkeit, Transparenz und Kontrolle von Kosten wird auch als vorteilhaft bewertet. Dagegen ist für rund siebzig Prozent der Befragten Offshore-Development kein Instrument, um die Motivation und das Selbstbewusstsein der eigenen Mitarbeiter durch Aufgabenverlagerung hin zu höherwertigen Tätigkeiten zu steigern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass einige der deutschen Entwickler nicht unbedingt koordinierende Aufgaben wahrnehmen möchten.