Urheberrechtsabgaben in Millionenhöhe

PC-Anbieter Agando muss Insolvenzantrag stellen

12. Dezember 2023, 14:41 Uhr | Michaela Wurm
Agando steht auch für leistungsfähige Gaming-PCs, die individuell konfiguriert werden können
© Agando

Der norddeutsche PC-Assemblierer Agando muss wegen geforderter Urheberrechtsabgaben in Millionenhöhe Insolvenz beantragen. Dabei seien Auftragslage und Marktsituation sehr gut. Geschäftsführung und Insolvenzverwalter sehen gute Chancen, das Unternehmen fortzuführen.

Der norddeutsche PC-Anbieter Agando, eine Eigenmarke der Source IT Distribution, hat beim Amtsgericht Wilhelmshaven ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. Nachdem die Agando-Webseite zunächst nicht erreichbar war, ist dort jetzt ein Statement von Geschäftsführer Jörg Fessel und dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Michael Waculik, zu lesen.

In dem Schreiben an die Kunden heißt es: „Wir möchten Sie hiermit darüber informieren, dass wir bedauerlicherweise verpflichtet waren, beim Amtsgericht Wilhelmshaven einen Insolvenzantrag zu stellen, nachdem gegenüber unserem Unternehmen Urheberrechtsabgaben in Millionenhöhe gefordert werden.“

Dabei sei die Auftragslage des Unternehmens und die Marktsituation insgesamt als sehr gut zu bewerten, betonen beide. Es bestehe eine positive Fortführungsprognose für das Unternehmen. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werde deshalb eine Fortführung und Sanierung mit dem Ziel des Erhalts des Unternehmens angestrebt.

Um den Betrieb aufrechtzuerhalten und fortsetzen zu können, sei zunächst eine kurzfristige Unterbrechung des täglichen Geschäftsbetriebes und speziell des Verkaufs erforderlich, damit neue Strukturen etabliert werden können. „Wir verfügen über einen großen Bestand an Hardwarekomponenten, die zunächst zu inventarisieren sind. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird der gewöhnliche Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden, mit dem Ziel, alle Kunden wie gewohnt auf unserem Qualitätsniveau zu bedienen. Dies betrifft auch diejenigen von Ihnen, die bereits Zahlungen auf bestellte Ware geleistet haben.“

Die Unterbrechung des Geschäftsbetriebes für die Reorganisation ist im aktuellen Vorweihnachtsgeschäft für Agando besonders bitter. Geschäftsführer und Insolvenzverwalter bitten die Kunden um Gedult: „Sobald der Geschäftsbetrieb wieder fortgesetzt werden kann, werden wir die Handelsplattformen wieder öffnen und Sie entsprechend informieren“.

Bleibt zu hoffen, dass die Kunden Agando die Treue halten. Es wäre wirklich bitter, wenn eine weitere deutsche PC-Marke trotz guter Auftragslage vom Markt verschwinden würde.

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