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PC-Ware steigt in China ein

Für Software Geld auszugeben, ist den Chinesen so fremd wie für Luft zu bezahlen. Ausgerechnet im Land der Raubkopierer und Produktpiraten gründet die Leipziger PC-Ware eine Tochtergesellschaft. Ein auch aus anderen Gründen mutiger Schritt.

Autor:Martin Fryba • 26.3.2007 • ca. 0:45 Min

PC-Ware-Chef Löschke folgt seinen Kunden in den riskanten Markt China
Inhalt
  1. PC-Ware steigt in China ein
  2. Persönliche Beziehungen statt Effizenz

Mit sechs deutschen und am Firmensitz in Leipzig ausgebildeten chinesischen Mitarbeitern wird PC-Ware in Peking sein neues Tochterunternehmen personell ausstatten. Im ersten Jahr soll die dortige Niederlassung rund 5 Millionen Euro umsetzen. Die dürfte die Mannschaft in erster Linie mit den europäischen Kunden von PC-Ware erzielen, die bereits in China Niederlassungen unterhalten. 20 Prozent der Firmenkunden von PC-Ware sind dort direkt oder über Beteiligungen bereits aktiv und die »erwarten vor Ort einen vertrauensvollen Partner«, kommentiert PC-Ware-Chef Knut Löschke den neuen Standort im chinesischen Silicon Valley in Peking. Löschke sieht vor allem Potentiale beim Bestandsmanagement von Lizenzen und E-Procurement. Erste Vereinbarungen mit lokalen IT-Dienstleistern und Systemintegratoren seien bereits geschlossen worden. Aber nicht nur den Kunden folgt PC-Ware nach China, sondern auch seinen Technologiepartnern wie Citrix, Symantec, Microsoft und der EMC-Tochter VM-Ware.

Herstellern- und Wiederverkäufern von Software aus den westlichen Industrienationen geht es selbstverständlich auch um die chinesische Klientel in einer der wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Welt. Laut dem chinesischen Ministerium für Informationstechnologie habe 2006 das Verkaufsvolumen für Software 61 Milliarden Dollar erreicht – Tendenz: stark steigend.