Nach einem Bericht des Nachrichtermagazins Der Spiegel hat die Deutsche Bank seitenweise Kontoauszüge an den falschen Adressaten verschickt. Ein Student aus Wiesbaden bekam so ungewollt Einblick in Kontodaten eines Fremden, samt Quartals- und Tagesabschlüssen.
Während der Gesetzgeber versucht, die Verantwortlichkeiten für Daten und ihre Verluste klarer zu regeln und die Unternehmen stärker in die Pflicht nimmt, geht das Datenroulette offenbar ungebremst weiter.
Nachdem gerade erst der Finanzdienstleister AWD Kundendaten »verloren« hat, hat es jetzt auch die Deutsche Bank erwischt: Laut einem Bericht des Spiegel schickte das Geldinstitut einem 30-jährigen Studenten aus Wiesbaden vor einigen Tagen mit seinen eigenen Kontoauszügen auch die Abrechnungen eines anderen Bankkunden.
So gelangte der Mann an 38 Seiten Kontoauszüge mit Quartals- und Tagesabschlüssen eines fremden Kontos. Auch die Anschrift des tatsächlichen Kontoinhabers war aus den Unterlagen ersichtlich. Die Deutsche Bank spricht von einem »bedauerlichen Einzelfall«.
Die Verwechslung der Empfänger war offenbar passiert, nachdem die ursprünglichen (richtigen) Kontoauszüge an die Bank zurückgesendet worden waren, weil der Student das Institut nicht von seinem Umzug in Kenntnis gesetzt hatte. Bei der Bearbeitung in der so genannten Rückpostbearbeitung muss dann der Fehler passiert sein und die falschen Kontoauszüge wurden eingetütet.
Der Student fand diesen Fehler bedenklich und wandte sich mit dem Vorfall an die Medien. Vielleicht war es dabei sein eigener Nachname, der die Postabteilung verwirrte: er heißt Ackermann – allerdings Daniel und nicht, wie der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann.