Nach dem Verkauf seiner Halbleitersparte hat sich der niederländische Philips-Konzern nun auch von seiner Geschäftssparte Enabling Technologies Group getrennt. Das Unternehmen befindet sich dabei mitten in einer strategischen Neuausrichtung.
Der Elektronikkonzern Philips hat seine Geschäftssparte Enabling Technologies Group (ETG) an die niederländische VDL Groep verkauft. ETG produziert vor allem Elektronik für den industriellen Einsatz wie etwa Mechatroniksysteme und Präzisionskomponenten. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Zuletzt hatte ETG 2005 einen Umsatz von 231 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Übernahme soll bereits im vierten Quartal 2006 stattfinden.
Bereits Anfang August hatte Philips den Verkauf seiner Halbleitersparte an eine Investorengruppe bekannt gegeben. Für einen Kaufpreis von 6,4 Milliarden Euro zog sich der Elektronikkonzern dabei aus der zunehmend unsicheren Geschäftssparte zurück. Außerdem plant Philips angeblich den Ausstieg aus der LCD-Panel-Produktion. Medienberichten zufolge wolle das Unternehmen seine Anteile an dem Joint Venture mit dem südkoreanischen LG-Konzern abstoßen, als potenzieller Kaufinteressent fällt dabei der Name Matsushita.
Der Mischkonzern Philips befindet sich derzeit mitten in einer Neuorientierung. Ähnlich wie Siemens bewegt sich auch der niederländische Elektronikkonzern weg vom verlustreichen Geschäft mit Unterhaltungselektronik und Halbleitern, hin zu gewinnbringenden Unternehmensbereichen wie der Medizinsparte. Unternehmenschef Gerald Kleisterlee sprach folgerichtig auch kürzlich von einer »Wandlung in ein marktgetriebenes Gesundheits-, Lifestyle- und Technikunternehmen«.