Philips: IT- und CE-Sparte schwächeln
Philips: IT- und CE-Sparte schwächeln. Der Elektronikkonzern Philips konnte nur durch Sondereinflüsse einen Rekordgewinn von 983 Millionen Euro im zweiten Quartal einfahren. Das operative Ergebnis hingegen ist um mehr als die Hälfte eingebrochen. Die Sparte Consumer Electronic leidet unter sinkenden Umsätzen und vollen Lagern, bei Halbleitern drückte der Preisverfall auf die Erlöse.
Philips: IT- und CE-Sparte schwächeln
Während Philips in der Medizintechnik und in seiner Sparte Beleuchtung im zweiten Quartal 2005 beim Umsatz leicht zulegen konnte, machen dem niederländischen Elektronikkonzern die IT-, beziehungsweise CE-Sparte derzeit keine Freude. Letztere, immerhin größte Unternehmenseinheit, verbuchte einen leichten Umsatzrückgang auf 2,26 Milliarden Euro. Zumindest bei Philips stimmt der Trend nicht, dass Consumer Electronics ein boomender Markt sei. Vor allem in Europa beklagten die Niederländer schwache Einzelhandelsumsätze, während in Nordamerika die Erlöse leicht gestiegen sind. Eine Besserung ist kaum in Sicht: »Die Nachfrage in Europa sehen wir weiterhin schwach. Die Lager der Channel-Partner sind überfüllt ? hauptsächlich mit B- und C-Brands«, gab der Konzern bekannt. Dennoch hofft das Management, bei CE-Produkten am Ende des Geschäftsjahres auf eine Marge von 4 bis 4,5 Prozent zu kommen. Für nicht näher genannte Umstrukturierungen will Philips 40 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der operative Ertrag im zweiten Quartal stieg leicht auf 62 Millionen Euro an. Philips beschäftigt in seiner CE-Sparte rund 16.700 Mitarbeiter ? 1.000 weniger als im Vorjahr.
Gewinneinbruch bei Halbleitern
Auch die Umsätze in der Halbleitersparte sanken. Das Minus betrug 6 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro. Der operative Gewinn schmolz auf 27 Millionen Euro von zuvor 134 Millionen. Hintergrund sind sinkende Verkaufszahlen, ein niedriger als erwarteter Abbau von Lagerbeständen und niedrigere Gewinnspannen aufgrund gestiegener Kosten. In Deutschland immerhin konnte sich Philips einen lukrativen Auftrag sichern und wird die Chips für neue Ausweisdokumente liefern.
Joint Venture mit LG fährt Verluste ein
Bei der mit Partner LG betriebenen Produktion von Flachbildschirmen wurde Philips von den rasant sinkenden Preisen geradezu überrollt. Im ersten Quartal 2005 sanken die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um satte 32 Prozent auf 588 Millionen Euro. Der operative Verlust des Joint Ventures in Höhe von 22 Millionen Euro muss sich Philips mit LG teilen. Falls nötig werde Philips weitere Maßnahmen zur Restrukturierung treffen.
Insgesamt hat der Konzern im zweiten Quartal 2005 einen Umsatzrückgang von 3 Prozent auf 7,09 Milliarden Euro verbucht. Der operative Gewinn sank dagegen um fast 60 Prozent auf 147 Millionen Euro. Dass dennoch ein Rekordgewinn von 983 Millionen Euro erreicht wurde, ist Sondererträgen von 753 Millionen Euro zu verdanken - hauptsächlich aus dem Verkauf von Aktien des auf Navigationssysteme spezialisierten Unternehmen Navteq. Eine Gewinnprognose für 2005 wollte Philips-Chef Gerard Kleisterlee nicht abgeben. Er verwies auf eine schwache Wirtschaft in vielen Teilen der Welt und schleppende Einzelhandelumsätze: »Das wird unser Wachstum kurzfristig beeinflussen«.