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Philips rutscht in tiefrote Zahlen

Der CE-Konzern Philips ist im ersten Quartal erheblich stärker von der Krise getroffen worden als von Analysten erwartet. Das niederländische Unternehmen musste in den Monaten Januar bis März einen Nettoverlust von 59 Millionen Euro hinnehmen.

Autor:Joachim Gartz • 14.4.2009 • ca. 1:05 Min

Philips hat angekündigt, infolge der weltweiten Finanzkrise die Maßnahmen zur Kostensenkung auszuweiten und mehr als 500 Millionen Euro jährlich einsparen zu wollen.

Tiefrote Zahlen bei Philips: Die Niederländer verbuchten in den Monaten Januar bis März einen Nettoverlust von 59 Millionen Euro. Im Vorjahr war dagegen noch ein Gewinn von 294 Millionen Euro angefallen. Der Konzernumsatz ging auf vergleichbarer Basis um 17 Prozent auf 5,075 Milliarden Euro zurück. Philips kündigte zugleich weitere Sparmaßnahmen an.

In den Sparten Consumer Lifestyle und Lighting hat die internationale Finanzkrise besonders deutliche Spuren hinterlassen. Die Einnahmen fielen um 25 Prozent bzw 19 Prozent geringer aus als noch vor Jahresfrist. Der Bereich Healthcare verlor zwei Prozent seines Umsatzvolumens, falls man das zwischenzeitlich übernommene US-Unternehmen Respironics nicht berücksichtigt.

Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebniskennziffern mit besseren Zahlen gerechnet und im Mittel 5,2 Milliarde Euro Umsatz und lediglich 25 Millionen Euro Verlust prognostiziert.

Philips-CEO Gerard Kleisterlee erklärte, Philips sei im ersten Quartal von einer erheblichen weiteren Verschlechterung der eigenen Märkte betroffen gewesen. Das Geschäft mit Endverbrauchern und der Automotive-Branche habe darunter erheblich gelitten, auch das Geschäft mit Medizintechnik sei inzwischen betroffen. »Wir erwarten keine materielle Änderung an dieser Situation im zweiten Quartal«, so Kleisterlee.

Philips hat angekündigt, die Maßnahmen zur Kostensenkung ausweiten und mehr als 500 Millionen Euro jährlich einsparen zu wollen. Bisher war das jährliche Sparpotenzial ab Ende 2009 mit 400 Millionen Euro angegeben worden. Im ersten Quartal hat Philips 5.216 Stellen abgebaut. CFO Pierre-Jean Sivignon erklärte gegenüber dem Fernsehsender CNBC, insgesamt laute das Sparziel nach wie vor auf 6.000 Stellen. Weltweit beschäftigt der Konzern derzeit 116.000 Mitarbeiter.